Unwetterschäden im Tal – Weltcup kann durchgeführt werden

  05.01.2018 Frutigen, Adelboden, Sport, Reichenbach, Kiental

Durch die sehr starken Regenfälle am Donnerstagnachmittag (4. Januar) von 40 bis 50 mm/m2 waren die Böden durchnässt, es kam zu etlichen Erdrutschen. Einer davon hatte rund 200 Meter südlich des Lintertunnels die Kantonsstrasse Frutigen-Adelboden beschädigt und unpassierbar gemacht. Bereits am Donnerstagachmittag hatte es erste kleine Rutschungen gegeben, die Situation blieb aber zunächst stabil. Ein folgender grosser Erdrutsch riss dann ein grosses Loch in die Strasse, eine Fahrbahnseite verschwand in der Tiefe.

Beide Zufahrten nach Adelboden ab Samstag geöffnet
Am Freitag (5. Januar) fand eine Ortsbegehung mit einem Geologen und dem kantonalen Strasseninspektor zur Beurteilung der Situation statt. Danach teilten die Behörden mit: Die Kantonsstrasse soll am Samstag, 6. Januar, ab 6.00 Uhr, wieder befahrbar sein. Am frühen Freitagabend bestätigte eine Medienmitteilung des Verwaltungskreisführungsorgan Frutigen-Niedersimmental: "Die Strasse wird im Bereich der Abbruchstelle auf einer Länge von ca. 150 m einspurig befahrbar sein." Damit das grosse Verkehrsaufkommen am Wochenende bewältigt werden kann, wurde ein Verkehrskonzept erstellt. Besuchern der Weltcuprennen wird dringend die Benützung der Shuttle-Busse ab Flugplatz Reichenbach i. K. empfohlen.

Die Kurse der AFA verkehren ab Samstag 6. Januar ab 6.00 Uhr wieder fahrplanmässig, wie das Gemeindeführungsorgan Adelboden mitteilte. Mit Verspätungen sei allerdings zu rechnen; die Anschlüsse an die Züge der BLS in Frutigen könnten auf Grund der Situation nicht garantiert werden. Bedingt durch die Durchführung der Weltcuprennen am Wochenende und die damit verbundene Anreise der Athleten könne es ausserdem zu Engpässen in der Beherbergung kommen. Gäste, die über keine Unterkunft verfügen, werden gebeten, sich über die unten aufgeführten Telefonnummern zu erkundigen.

Wichtige Kontakte:
- Gemeindeverwaltung: 033 673 82 10 (bis Fr., 24 Uhr)
- Tourist Center Adelboden: 033 673 80 80 (Sa/So: 8 bis 18 Uhr)
- Ski World Cup Adelboden, Geschäftsstelle: 033 673 70 60

 

Eine Notbrücke aus Stahlträgern
Die Marti AG aus Frutigen war trotz Betriebsferien mit schweren Maschinen und Personal vor Ort. Beidseits des etwa 15 Meter langen Lochs in der Staatstrasse wurde seit dem Freitagvormittag gebaggert und gefräst (siehe Fotos). Auf diesem festem Grund wurden dann die Fundamente für eine Notbrücke aus 24 Meter langen und 1 Meter hohen Stahlträgern errichtet. Das Baugeschäft Walo Bertschinger hatte passende Träger in Wimmis am Lager, diese wurden am Freitagmittag angeliefert. So konnte eine rund 3,5 Meter breite Fahrspur bergseitig im Bereich der Rutschung installiert werden.

Bis am frühen Samstagmorgen bleibt die Verbindung Frutigen – Adelboden weiterhin gesperrt. Die alte Adelbodenstrasse über Reinisch wurde am Freitag bedarfsweise geöffnet. Die Teams der Athleten wurden grösstenteils auf diesem Weg nach Adelboden gebracht. Offiziell ist die alte Adelbodenstrasse bis samstagfrüh jedoch gesperrt, wie das Gemeindeführungsorgan Adelboden mitteilte. Aufgrund der entspannten Lawinensituation – und sofern sich die Verhältnisse nicht verändern – soll die Durchfahrt via alte Adelbodenstrase ab Samstag wieder normal befahrbar sein.

Reparatur der Kantonsstrasse wird Monate dauern
Am Freitag wurden zahlreiche Helikopterflüge nach Adelboden durchgeführt, unter anderem, um Material, Helfer und Sporteams an den Einsatzort zu transportieren. Mit der einspurigen Verkehrsführung auf der Strasse wird man nach dem Weltcup einige Zeit leben müssen – die definitive Reparatur der Strasse dürfte etliche Monate dauern.

In Reichenbach kam es am Donnerstag stellenweise zu Überschwemmungen im Bereich Bahnhofstrasse (siehe Fotos). Vereinzelt drang Wasser in die Keller ein (z. B. Coop, Post). Auch in Reichenbach waren Einsatzkräfte zur Überwachung der Lage aufgeboten, der Verkehr wurde vor Ort geregelt und, wo nötig, umgeleitet. Am Freitagmorgen hatte sich die Lage hier wieder entspannt.

Bereits am Mittwoch, 3. Januar, war es durch Sturmtief Burglind zu Schäden und Verkehrsbehinderungen gekommen. Allein die Feuerwehr Frutigen-Kandergrund musste mehrfach ausrücken, um umgestürzte Bäume von der Hauptstrasse Frutigen – Kandersteg zu räumen.

/POL

 


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