Markt – und noch ein bisschen Dorffest

  26.10.2021 Frutigen

Am Freitag findet der Frutigmärit statt. Auf welche Einschränkungen müssen sich die einheimischen Anbieter, auswärtigen Marktfahrer und Besucher-Innen einstellen?

HANS RUDOLF SCHNEIDER
Der Adelboden-Märit 2021 hat viel Publikum ins Dorf gebracht. Der nächste Herbstmärit findet kommenden Freitag in Frutigen statt. Organisator ist der Handwerker- und Gewerbeverein (HGV). Dessen Präsident Andreas Trachsel erklärt, welche Massnahmen dieses Jahr angeordnet wurden. Um es gleich vorwegzunehmen: Hunger und Durst wird niemand leiden, aber das meist feuchtfröhliche Dorffest bis am frühen Samstagmorgen wird nicht stattfinden. Trachsel – selbst Getränkehändler – tun die Auflagen weh, die vor allem den Gastrobereich betreffen. Doch die Grenzen seien gesetzt und man habe ein pragmatisches Konzept gefunden.

Um 19 Uhr ist Schluss
Die Organisatoren haben eine Grundbewilligung für den Anlass beantragt und erhalten, die bis auf Stufe Take-away für alle Marktfahrer gilt. Der Verkauf von Esswaren und Getränken ist also möglich. Stand- und Barbetreiber dürfen aber keine Sitzgelegenheiten anbieten, nicht einmal Stehtische sind erlaubt. Wer welche aufstellen möchte, musste im Vorfeld selbst für eine entsprechende Bewilligung sorgen. Diese hing unter anderem davon ab, ob der Standbetreiber die Zertifikatskontrolle seiner Gäste sicherstellen kann. «Ich denke, dass kaum eine dieser Genehmigungen beantragt wurde», erklärt HGV-Präsident Trachsel. Für die Restaurants gilt der normale Betrieb – Konsumation in Innenräumen nur mit Zertifikat. Betriebe mit Gartenbeizen sind hier klar im Vorteil, wenn das Wetter mitspielt. Die gewohnten Treffpunkte im Dorf während und vor allem nach dem Marktende um 19 Uhr werden gar nicht öffnen – das betrifft vor allem die Märithalle. Um 20 Uhr soll die Dorfdurchfahrt bereits wieder geöffnet werden.

Das Maximum herausgeholt
Tendenziell wird es weniger Stände auf den Strassen geben. Einige Marktfahrer haben abgesagt, was aber wiederum die Teilnahme anderer Anbieter ermöglicht, die teils schon lange auf der Warteliste stehen. Auch via Facebook sind Standflächen angeboten worden von Leuten, die diese selbst nicht nutzen. Was laut Trachsel in der Diskussion um all die Auflagen nicht vergessen werden darf: Die Mehrheit der Marktfahrer bietet am Freitag Waren an. Dies sei völlig unproblematisch und unabhängig von der aktuellen Corona-Lage. Mit dem jetzigen Konzept sei der Frutigmärit möglich, während andere Gemeinden ihre Märkte abgesagt hätten. «Wir haben für den Gesamtanlass das Maximum dessen herausgeholt, was unter Beachtung der Vorschriften zu verantworten ist», sagt Andreas Trachsel.

Party im Hangar findet statt
Die Restaurationsbetriebe profitieren von der gewohnten Freinacht, und im Hangar beim Flugplatz wird Musik erklingen. Die Freien Flieger Frutigland (FFF) organisieren dort zusammen mit Kander Kultur die Märitparty. Das rockige Programm umfasst den Liveauftritt von The Basement Saints, die Gitarrenrock aus den 70er-Jahren liefern. Anschliessend lädt DJ Don Grande zur Party ein. Türöffnung ist um 19 Uhr. Für den FFF-Hangar gilt die 3G-Zertifikatspflicht (Ausweis nicht vergessen). Trotz dieser Vorgaben sind sowohl HGV-Präsident Andreas Trachsel als auch Reto Grossen von Kander Kultur froh, dass am Frutigmärit etwas Programm geboten werden kann. Abgesagt wurde hingegen kurzfristig «aus logistischen Gründen» die geplante Kander-Kultur-Party in der Badi Lounge.


Aeschimärit am 2. November

Reichenbach hat den Herbstmärit 2021 abgesagt. Der Gemeinderat erachtete die Einschränkungen als zu gross. Die geforderten grösseren Abstände hätten im sowieso schon engen Dorf dazu geführt, dass nicht alle Marktfahrenden teilnehmen könnten. Anders wurde in Aeschi entschieden: Dort gab der Gemeinderat grünes Licht für den Märit vom 2. November. Da die Auflagen etwas strenger sind als in anderen Jahren, findet der Anlass jedoch in einer etwas kleineren Form und ohne Festwirtschaft statt. Für den Markt gilt keine Zertifikatspflicht. Die BesucherInnen sind angehalten, grössere Menschenansammlungen zu vermeiden. Die MarktfahrerInnen verfügen alle über ein Schutzkonzept.

HSF


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