Klangvolle Tradition in Aeschi
04.11.2025 Aeschi, Aeschiried, KulturAm Samstag, 1. November, luden die Bärgjodler Aeschiried zu ihrem traditionellen Jodlerabend in den Gemeindesaal Aeschi ein. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und genossen einen Abend voller musikalischer Wärme, herzlicher Begegnungen und heimatlicher ...
Am Samstag, 1. November, luden die Bärgjodler Aeschiried zu ihrem traditionellen Jodlerabend in den Gemeindesaal Aeschi ein. Zahlreiche Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung und genossen einen Abend voller musikalischer Wärme, herzlicher Begegnungen und heimatlicher Klänge.
JACQUELINE RÜESCH
Bereits beim Znacht vor Konzertbeginn herrschte im Saal eine gemütliche Stimmung. Um 20.15 Uhr startete das Konzert mit dem Stück «Früehligszit», das den Abend schwungvoll eröffnete. Danach begrüsste Marc Lehmann, Präsident der Bärgjodler Aeschiried, das Publikum und bedankte sich für das zahlreiche Erscheinen. Er begrüsste viele Freunde, anwesende Jodlerklubs und erinnerte traurig an das kürzlich verstorbene Ehrenmitglied Vreni von Känel-Lengacher, weshalb er um eine Schweigeminute bat. Nach gemeinsamem Gedenken führten die Bärgjodler weiter in den Abend, präsentierten sich gewohnt stimmstark und sorgten mit ihrem abwechslungsreichen Programm für ein begeistertes Publikum.
Die diesjährigen Gäste
Zu Gast war der Jodlerklub Langnau, der 1920 gegründet wurde und im Jahr 2020 sein 100-Jahr-Jubiläum feierte. Unter der Leitung von Susanne Marienfeld überzeugte der Klub mit präzisem Satzgesang und gefühlvollen Interpretationen. Der Club stellte sich mit dem «Flüeblüemli-Jutz» und dem Lied «Ä schöne Tag» beim Publikum vor. Langnau zähle derzeit 29 aktive Mitglieder, wobei die beiden 17-Jährigen die jüngsten seien, beide Bauernlehrlinge. Ihr ältester Jodler, Fritz, war noch mit 80 mit im Konzert.
Für besondere Farbtupfer sorgte das Jodlerduett Monika Fuhrer und Brigitte Bettschen, ursprünglich aus Urnäsch, begleitet von Klaus Rubin am Schwyzerörgeli. Rubin, der zugleich als aktives Mitglied der Bärgjodler bekannt ist, beeindruckte trotz einer überstandenen Handverletzung mit sicherem Spiel. Die beiden Jodlerinnen trugen Trachten aus der Ostschweiz und präsentierten gleich zu Beginn ein Stück zur Ehre ihrer Mütter, welche sie zu Besuch hatten. Anders als die Berner trugen sie keine «Jutze» vor, sondern sogenannte Zäuerlein, beispielswiese das «Abendrot im Tällerli», das den Eltern von Monika Fuhrer gewidmet sei.
Verschiedene Stücke
Auch Eigenkompositionen kamen nicht zu kurz: Der «Kirchenjutz», den Emil Herzog anlässlich der Taufe seines Sohnes komponiert hatte, berührte durch seine Schlichtheit und emotionale Tiefe. Weitere musikalische Glanzpunkte setzten der «Almijutz» von Christian Daepp und «De Wäg» von Ueli Zahnd.
Das abwechslungsreiche Programm verband traditionelle Jodlerkunst mit modernen Themen. So wurde etwa das Lied «Mi Boum» von Therese Aeberhard Häusler mit der Botschaft «Zum Fride ha uf Ärde» als Friedenslied vorgestellt – ein Stück, das laut den Bärgjodlern in mehrere Sprachen übersetzt werden soll. Nach den ergreifenden Klängen des letzten Stücks mit den Zeilen «Bisch nid alleini uf dim Läbeswäg, vergiss dini Sorg und Chlag und dänk drah, dass nach jedem Morge ganz bestimmt erwachet e nöie Tag», dankte Marc Lehmann der Leitung der Bergjodler, Doris Schranz, und seinen Mitjodlern, allen Mitwirkenden sowie Margrit für die stimmungsvolle Dekoration. Mit viel Applaus bedankte sich auch das Publikum für einen gelungenen Abend.
Beim anschliessenden Zusammensein im Saal und an der Jodler-Bar blieb Zeit für angeregte Gespräche, den Austausch unter Gleichgesinnten und natürlich für die beliebte Tombola, deren Gewinne nun endlich eingelöst werden konnten.
KORRIGENDUM. In einer ersten Version des Berichts «Klangvolle Tradition in Aeschi» in der Ausgabe vom 4. November über den Jodlerabend der Bergjodler Aeschiried sind einige Fehler publiziert worden, die hier korrigiert werden: Klaus Rubin ist Mitglied der Jodlergruppe Alpegruess Aeschiried, nicht der Bergjodler Aeschiried. Der «Chilchejutz» stammt von Klaus Rubin, nicht von Emil Herzog und die Dirigentin der Bergjodler heisst zum Vornamen Erika. Wir bitten für diese Versehen um Entschuldigung. JR


