GLEITSCHIRM Vom 16. September bis heute war Chrigel Maurer auf Abenteuerreise in Afrika unterwegs. Das Ziel seiner Expedition lautete: Vom Gipfel des Kilimandscharo zu fliegen – eine Erfahrung, die sogar für den Profi völlig neu war.

MICHAEL SCHINNERLING
Es ist Montag, der 24. September, und noch ist alles dunkel, als Chrigel Maurer mit zwei Leuten aus seiner Gruppe den Uhuru Peak des Kilimandscharo erreicht. «Der Aufstieg, die Höhe und die Kälte waren hart. Emotional war es jedoch etwas vom Schönsten, das ich je erleben durfte. Um 6.10 Uhr ging die Sonne auf. Es wurde wärmer und einem Flug aus 5800 bis auf 1000 m ü. M. stand nichts mehr im Wege», berichtet Maurer. «Es war, als würde ich zum ersten Mal abheben. Ein unbeschreibliches Gefühl. Der Aufwand bis zu diesem Moment war aber relativ gross: Damit wir 45 Minuten fliegen konnten, waren wir 13 Tage auf Reisen, davon fünf Tage den Berg hinauf», erzählt Maurer weiter.

Gipfelaufstieg um 00.00 Uhr
Das ganze Projekt sei ein Angebot von «be-away.ch» gewesen, das Maurer als Flugcoach begleitete. Mit zwölf weiteren Gleitschirmpiloten reiste er am 17. September nach Arusha, um am 19. bereits über die Marangu-Route aufzusteigen. Der Aufstieg sowie die Flugbewilligungen wurden von einem Reiseanbieter organisiert. Weiter begleiteten lokale Guides, Köche und Träger (total 40 Personen!) die Reisegruppe. Pro Tag wurden jeweils 1000 Höhenmeter gemacht und auf 3700 m ü. M. musste eine Akklimatisationszeit von drei Tagen eingehalten werden. Der Gipfelaufstieg startete um 00.00 Uhr aus einer Höhe von 4700 m ü. M. Es war eine relativ warme und durch den Vollmond erleuchtete Nacht. Die Höhe wurde einem Teammitglied zu viel. Die Person harrte die Nacht in der Hütte aus und stieg zu Fuss wieder ab. Den anderen ging es jedoch gut, bei Sonnenaufgang waren sie alle am Startplatz. Um einen klaren Kopf zu behalten, waren ein paar Atemzüge aus der Sauerstoffflasche hilfreich.

«Nach dem Start war es einfach überwältigend, die Weite unter sich zu haben. Speziell war es auch, den Regenwaldgürtel zu überfliegen. Erst nach 20 Kilometern sah man wieder ebenen Boden», erzählt Maurer begeistert. Die einen flogen über eine Stunde, bis sie nach 30 Kilometern in Moshi, westlich des Kilimandscharo, sicher landeten. Zum Schluss wurden alle vom Polizeichef begrüsst und gefeiert. Das sei ein tolles Erlebnis gewesen, meint Maurer. Nach seiner Reise-Analyse wird klar: Es war ein perfektes Abenteuer für ihn. Die Höhe sei aber nicht zu unterschätzen. Ohne Hilfe und Know-how der Organisatoren sei so etwas nicht umsetzbar.

Ein unbeschreibliches Gefühl

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