Die Magie der eisigen Fluten

  05.12.2023 Kandergrund, Blausee, Mitholz

Zum sechsten Mal fand am Sonntag, 3. Dezember, das Blausee-Schwimmen statt. Der Anlass wurde zu einer Art Treffen von Prominenz aus der ganzen Schweiz.

MICHAEL SCHINNERLING
Um 11 Uhr stiegen die beiden Blausee-Besitzer Stefan Linder und André Lüthi ins eisig kalte Wasser. Ihnen folgten über 500 SchwimmerInnen, darunter viel Prominenz: So trauten sich neben Marco Loosli, Vizedirektor Spar- und Leihkasse Frutigen, auch alt Regierungsrätin Beatrice Simon, Berns Stadtpräsident Alec von Graffenried oder NNSK-Präsident und Nationalrat Lars Guggisberg ins Nass.

2016 waren gerade einmal 160 SchwimmerInnen angemeldet. Dass es nun ein Mehrfaches davon sind, erklärt Beatrice Simons Gatte Helmut, der in Kandersteg seine zweite Heimat gefunden hat und zum fünften Mal ins Wasser steigt, so: «Der Blausee hat ja eine beinahe magische Wirkung. Wer einmal die Bilder vom blauen Himmel, dem Schnee und den Schwimmern im kristallklaren Wasser gesehen hat, will unbedingt mitmachen.»

Zunächst für verrückt gehalten
Beim Einsteigen ins kalte Wasser werden die Wagemutigen von zahlreichen ZuschauerInnen und einem Speaker angespornt. Helmut Simon denkt zudem an seine Frau Beatrice, die ebenfalls zum fünften Mal dabei ist. «Fragen Sie am besten sie, warum wir das überhaupt auf uns nehmen und nicht auf dem schön warmen Sofa sitzen bleiben.» Erzähle er seinen Freunden und Bekannten jeweils von dem Vorhaben, erklärten ihn die Leute zunächst für verrückt. «Erstaunlicherweise reizt es sie dann aber doch, wenn ich ihnen sage, wie man sich danach fühlt», so Simon. Die nötige Vorsicht lässt er aber walten. So steigt er jeweils als Letzter seiner Gruppe ins Wasser, um den Rest im Auge behalten zu können. «In den Vorjahren waren wir jeweils bis zu fünf Familienmitglieder. In diesem Jahr ist nur meine Frau dabei.»

Dass alt Bundesrat Adolf Ogi nach dem Schwimmen jedem die Hand schüttelt, ist für die Teilnehmenden etwas sehr Schönes. «Zu Adolf Ogi haben wir seit Jahren ein gutes Verhältnis. So ist es für mich auch eine Selbstverständlichkeit, dass ich das Startgeld gerne zugunsten seiner Stiftung ausgebe», fügt Helmut Simon an.

Wichtig ist, sich zu wärmen
Sobald man aus dem Wasser kommt, steigt man in den Hot-Pot oder in warme Kleidung. «Wichtig sind mir dann Schuhe und eine Jacke. Die innere Wärme ist aber meist so gross, dass es eine Weile dauert, bis ich die Umgebungskälte überhaupt wahrnehme», so Simon weiter.

Wobei dies am Sonntag etwas schneller gegangen sein dürfte als in anderen Jahren: Nachdem die SchwimmerInnen die 42 Meter lange Strecke im 4,5 Grad kalten Wasser zurückgelegt hatten, erwartete sie nach dem Ausstieg eine eisige Lufttemperatur von –11 Grad.

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