Die Zahlen im Blick behalten

  29.11.2022 Kandergrund, Blausee, Mitholz

Die Sachgeschäfte wurden an der Gemeindeversammlung am Freitag mit einstimmigem Schweigen genehmigt. Die Defizite im Budget sorgen nicht für schlaflose Nächte. Viel Arbeit wartet indes auf die «Kommission Mitholz».

HANS RUDOLF SCHNEIDER
Gemeindepräsident Roman Lanz und Koordinatorin Gabriela Schmid informierten die 21 anwesenden Stimmbürgerinnen und -bürger über die aktuellen Geschehnisse rund um das ehemalige Munitionsmagazin Mitholz. Das Projekt liegt auf Kurs, der Bundesrat hat beim Parlament einen Verpflichtungskredit in Höhe von 2,59 Milliarden Franken beantragt (der «Frutigländer» berichtete). Die Behandlung im Parlament wird bis Mitte 2023 erwartet.

Um den Gemeinderat und die Verwaltung bei den umfangreichen Arbeiten auf lokaler Ebene zu entlasten, wurde die «Kommission Mitholz» ins Leben gerufen. Eigentlich waren ein «sanftes Hochfahren» und das Sammeln von Erfahrungen geplant, erklärt Roman Lanz. «Doch gibt es dringende Themen, sodass die Kommission auf den 1. Dezember bereits voll startet.» Sie besteht aus vier Mitgliedern, drei davon sind fix: Roman Lanz (Präsident) sowie Rudolf Wandfluh-Hari und Hansueli Thönen. Die IG Mitholz ist ebenfalls mit einem Sitz vertreten, wobei deren Vorstand fallweise bestimmt, wen er für die einzelnen Geschäfte delegiert. Zu den ersten Themen der Kommission gehören die Mitsprache bei der Gestaltung der Strassengalerie für die Umfahrung des Dorfes und die Sicherstellung der tendenziell eher knappen Versorgung des Orts Mitholz mit Trink- und Löschwasser. Dabei geht es einerseits um den Lawinenschutztunnel und bei baulichen Verbesserungen im Wassernetz auch um eine vorausschauende Planung für die Zeit ab 2040 nach der Munitionsräumung.

Mehr ausgeben als einnehmen
Das gewichtigste der traktandierten Sachgeschäfte war das Budget. Der Gesamthaushalt für das kommende Jahr sieht Ausgaben in der Höhe von 3,61 Millionen Franken vor. Der Aufwandüberschuss beläuft sich auf 29 700 Franken. Die Steueranlage bleibt unverändert bei 1,85 Einheiten. Finanzverwalter Leander Inniger rechnet erneut mit höheren Steuereinnahmen als in den Vorjahren, aber auch mit höheren Schulgeldern an die Partnergemeinden. Spürbar wird der wegen steigender Stromkosten ebenfalls steigende Beitrag an die Betriebskosten der Abwasserreinigungsanlage Frutigen.

Im Budget sind Investitionen in der Höhe von knapp 1,5 Millionen Franken vorgesehen. Den grössten Posten bildet hier die Sanierung des Gemeindehauses (Anteil für das Jahr 2023). Der vorgelegte Finanzplan zeigte, dass die Rechnungsergebnisse der nächsten Jahre im negativen Bereich liegen werden. Dank der Auflösung der Neubewertungsreserve bewegen sich die Ergebnisse jedoch auf einem verträglichen Stand, so der Kommentar des Finanzverwalters. Auf eine Erhöhung der Steueranlage kann die Gemeinde verzichten.

Für den Stand in der Kasse ist die genehmigte Abrechnung des neuen Deckbelages der Ausserkandergrundstrasse dienlich. Die Kosten der Sanierung lagen um rund 5500 Franken unter dem bewilligten Kredit von 150 000 Franken. Die Rechnung wird wie beantragt auch weiterhin – wie seit 1999 – von Niklaus Liechti von der unico frutigen ag geprüft.

Kleine Anpassungen auf 2023
Zustimmung fand auch das angepasste Gebührenreglement der Gemeinde. Die wichtigste Änderung schafft eine Grundlage für die Erhebung von Kosten und Gebühren für den Mittagstisch der Schule. Dieser wird seit diesem Schuljahr in der Schulanlage Reckental angeboten. Das Reglement tritt auf den 1. Januar 2023 in Kraft.


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