Einsprache gegen Iglus

  29.11.2022 Adelboden

Eher spät gab die Bergbahnen Engstligenalp AG das Baugesuch für ihre Schnee-Iglus ein, die in dieser Wintersaison Besucher auf die Hochebene ziehen sollten. Doch nun stellt eine Einsprache das Projekt infrage.

MARK POLLMEIER
Am 3. November verschickte die Bergbahnen Engstligenalp AG eine Medienmitteilung. Darin ging es vor allem um den Rückblick auf die sehr gute Sommersaison. Aber auch für den bevorstehenden Winter wurde bereits geworben: «Auch dieses Jahr ist das Fondue- und Schlaf-Iglu wieder das grosse Highlight, in dem sowohl geselliges Zusammensein mit Freunden als auch romantische Dinner-Dates möglich sind.»

Ob dieses Highlight rechtzeitig angeboten werden kann, ist fraglich. Erst am 25. Oktober – und damit relativ spät – hatte das Bergbahnunternehmen ein Baugesuch für das Erstellen mehrerer Schnee-Iglus im «Frutiger Anzeiger» publiziert. Demgemäss sollten wie schon in früheren Jahren rund 20 sogenannte Fahrnisbauten errichtet werden. Gemäss Baugesuch liegen sie zum Teil im Naturschutzgebiet Nr. 21 «Engstligenfälle», im Wildruhegebiet, im Landschaftsschutzgebiet sowie im Gewässerschutzbereich Au.

«Unser Fondue-Iglu öffnet bereits am 16.12. abends», heisst es derzeit auf der Website der Engstligenalp. Doch wie das Regierungsstatthalteramt auf Anfrage bestätigte, wird das Vorhaben mit einer Einsprache bestritten, die derzeit bearbeitet werde. Damit gerät der anvisierte Zeitplan ins Wanken; wann die Schneeund Übernachtungs-Iglus gebaut werden können, ist unklar.

Für die Bergbahnen Engstligenalp AG wäre eine Verzögerung keine Kleinigkeit. Rund 50 Prozent seines Gesamtumsatzes erwirtschaftet das Unternehmen mit Gastronomie und Beherbergung. Zudem wurden in diesem Herbst bereits die Angebote wie die Raclettehütte und das GolfMountain gestrichen, weil es Unklarheiten gab, ob dafür überhaupt die rechtlichen Grundlagen vorliegen. Ein verspäteter Start oder gar der Wegfall der Iglus würde die Bergbahnen Engstligenalp AG deshalb umso härter treffen. Das Unternehmen selbst wollte sich auf Nachfrage nicht zur Einsprache äussern und auch keine Prognose abgeben, ob die Schnee-Iglus rechtzeitig zum zur Wintersaison erstellt werden können.


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