«Sonst sind wir erpressbar»

Nach dem offiziellen Teil der HV nutzte Werner Salzmann die Gelegenheit für eine Stellungnahme. Die Vorstandswahlen seien ja spannender gewesen als die Bundesratswahl, witzelte der Berner Ständerat mit Blick auf die vorangegangene Diskussion. Aber egal, wie eine Wahl ausgehe, wichtig sei, das gemeinsame Ziel nie aus den Augen zu verlieren. Seit dem Ausbruch des Ukraine-Kriegs habe sich die Sachpolitik wieder ein Stück der Realität angenähert, so Salzmann. Und die Realität sei, dass die Schweiz wieder unabhängiger vom Ausland werden müsse, «sonst sind wir erpressbar». Die geforderte Unabhängigkeit bezog Salzmann auf die Energieversorgung und vor allem auf die Ernährungssicherheit. In diesem Zusammenhang kritisierte er erneut die Pläne des Bundesrats, auf Ackerland 3,5 Prozent Biodiversitätsförderflächen einzurichten. Diese Mindestvorgabe soll ab 2024 gelten – in Salzmanns Augen ein Fehler. Die Ernährungssicherheit sei ja nicht nur wegen des Ukraine-Kriegs ein Thema. Der Klimawandel, die Zuwanderung, ja selbst ein Vulkanausbruch irgendwo auf der Welt könne die Versorgung des Landes mit Lebensmitteln beeinträchtigen. Vor diesem Hintergrund sprach sich Salzmann für die Einrichtung von Pflichtlagern aus, etwa für Dünger oder Pflanzenschutzmittel. «Wenigstens eine Ernte lang sollten wir in der Schweiz unabhängig produzieren können.»

Wie schon in früheren Reden kam Salzmann von der Versorgung mit Energie und Lebensmitteln auf die Armee zu sprechen. Man müsse seine Selbstständigkeit im Notfall eben auch verteidigen können. Auch hier habe die Politik inzwischen zu einer realistischen Betrachtung zurückgefunden, aber es gebe noch viel zu tun. In der Landwirtschaft und bei der Armee dürfe künftig nicht weiter gespart werden, so Salzmann.

POL

IG Anbindestall: «Sonst sind wir erpressbar»

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