Zwei Mütter, zwei Berufsfrauen
04.09.2018 GesellschaftSERIE LETZTER TEIL Nicole Grossen und Nicole Grossen wurden durch Heirat zu Namensschwestern. Bis anhin kannten sie sich nicht, obschon sie nur etwa drei Kilometer voneinander entfernt wohnen. Doch es gibt einige Gemeinsamkeiten.
BARBARA STEINER-SUTER
Nicole Grossen ...
SERIE LETZTER TEIL Nicole Grossen und Nicole Grossen wurden durch Heirat zu Namensschwestern. Bis anhin kannten sie sich nicht, obschon sie nur etwa drei Kilometer voneinander entfernt wohnen. Doch es gibt einige Gemeinsamkeiten.
BARBARA STEINER-SUTER
Nicole Grossen aus Aeschi ist Lehrerin, Nicole Grossen aus Krattigen Logopädin. Beide lieben Kinder, was sich auch in ihren pädagogischen Berufen widerspiegelt. Und beide sind äusserst sportlich unterwegs.
Lehrerin in 3. Generation
Die 41-jährige Lehrerin wuchs in Scharnachtal auf. Sie hiess Nicole Fahrni. «Der Lehrerberuf ist bei mir genetisch veranlagt, schon in der 3. Generation», schmunzelt sie. «Und er war mir einfach sympathisch. Doch eigentlich wollte ich immer Flight Attendant werden.» Zweieinhalb Jahre konnte sie diesen Traum verwirklichen, zuerst bei der Swissair, dann der Swiss. Es folgte das ungewollte Ende der Anstellung. «Ich beantragte ein halbes Jahr unbezahlten Urlaub, um Snowboardunterricht zu geben.
Die Auszeit wurde bewilligt, doch ich musste dafür in den Status einer Teilzeitmitarbeiterin wechseln. Und gerade in dieser Zeit wurde allen Teilzeitmitarbeitenden gekündigt», erinnert sie sich.
Als Familienfrau kehrte sie zu ihrem ursprünglichen Beruf zurück. «Lehrerin ist der optimale Beruf als Mutter, besonders wegen der übereinstimmenden Ferien», ist sie überzeugt. 18 Jahre wohnt sie nun schon in Aeschi. Verheiratet ist sie mit Adrian Grossen, das Paar hat zwei Söhne, Remo (14) und Mathias (11). Seit 15 Jahren unterrichtet sie Dritt- und Viertklässler an der Primarschule in Aeschi.
Wiedereinstieg im Teilzeitbereich anvisiert
Grossen aus Krattigen hiess ledig Nicole Schmidhalter. Sie wuchs in Ried-Brig auf. Die junge Frau liebäugelte zuerst mit der Ausbildung zur Sportlehrerin. Um nicht Beruf und Hobby zu vermischen, wählte sie schliesslich den Beruf der Logopädin. «Er ist sehr spannend, weil das Spektrum so riesig ist. Ich habe mich für den Schulbereich entschieden», erzählt sie. «Zudem ist jedes Kind anders, und oft ist Spontaneität gefragt.» Ohne Zweifel: Die 35-Jährige liebt ihren Beruf.
2014 zügelten sie und Ehemann Jürg nach Krattigen ins Eigenheim. Nach der Geburt von Felix (3) blieb sie, dank guter Unterstützung ihrer Mutter und ihrer Schwiegermutter, weiterhin berufstätig. Vor sieben Wochen kam Tochter Lena zur Welt. Nach zehn Jahren an der Heilpädagogischen Schule in Spiez wird sie sich jetzt eine Auszeit nehmen. «Nach dem Mutterschaftsurlaub werde ich mindestens ein Jahr Pause machen und für die Familie da sein. Doch es ist später auch nicht schwierig, eine Teilzeitstelle als Logopädin zu finden», sinniert die junge Mutter.
Fernweh liegt in der Familie
Beide Grossens lieben Outdoor-Aktivitäten. Sie fahren gerne Ski – ein Hobby, das sie mit ihren Familien teilen. Die Aeschinerin ist JO-Leiterin Alpin des Ski-Clubs Aeschi, früher leitete sie das Kinderturnen. Sohn Mathias ist begeisterter Nachwuchs-Skirennfahrer, Remo spielt leidenschaftlich Theater. Somit sei heute eine ihrer wichtigsten Freizeitbeschäftigungen, ihre Kinder in die Sporttrainings oder Theaterproben zu fahren, fügt sie an.
Die Krattigerin hingegen freut sich noch darauf, ihren Kindern die ersten Schwünge auf der Piste beizubringen. Sie ist gespannt, für welche Hobbys sie sich im Laufe der Zeit entscheiden werden. Aktiv engagiert sie sich als Leiterin Erwachsenensport im Turnverein Krattigen und als Präsidentin des Trägervereins Spielgruppe Mucklas.
Eine weitere Gemeinsamkeit finden die Frauen in der Faszination fürs Ausland. «Bevor Felix zur Schule geht, möchten wir noch eine längere Reise unternehmen, nach Neuseeland oder nach Kanada», so Grossen aus Krattigen. Ihre Namensschwester doppelt nach: «Einmal pro Woche träume ich vom Fliegen, und bei schönen Reisefotos würde ich am liebsten hinfahren. Mit der Familie waren wir zwar schon zwei Mal in Amerika. Im nächsten Frühling möchten wir wieder in die USA oder nach Neuseeland reisen.»
Ende der Serie
Sie kannten sich oder lernten sich kennen. Sie suchten und fanden Gemeinsamkeiten: Mit dem heutigen Doppelporträt endet die Serie «Namenszwillinge». Natürlich verfolgt der «Frutigländer» aber auch weiterhin spannende und überraschende Parallelen in der Region.