Piste bereit – Start geglückt
19.10.2018 Adelboden, SportSeit Mittwoch wird auf der Tschentenalp Ski gefahren. 17 000 Kubikmeter Frühlingsschnee, über den Sommer sorgfältig konserviert, machen es möglich. Altmeister Michael von Grünigen und Jungstar Lars Rösti lieferten sich das allererste Pistenduell.
RETO KOLLER
Seit Mittwoch wird auf der Tschentenalp Ski gefahren. 17 000 Kubikmeter Frühlingsschnee, über den Sommer sorgfältig konserviert, machen es möglich. Altmeister Michael von Grünigen und Jungstar Lars Rösti lieferten sich das allererste Pistenduell.
RETO KOLLER
«Wenn eine Vision Tatsache werden soll, braucht es einige unbeirrbare Halbverrückte mit Durchaltevermögen», meinte René Oester, Präsident des Vereins «Das-TrainingszentrumAdelboden», in seiner Eröffnungsansprache vom Mittwoch. Diese Einschätzung ist wahrlich nicht zu hoch gegriffen. 150 freiwillige HelferInnen leisteten über 4000 Arbeitsstunden, um die Vision Reto Däpps Wirklichkeit werden zu lassen. Der Trainer des Regionalen Leistungszentrums Ski Alpin BOSV Frutigen ist der Motor der Idee, Winterschnee den Sommer überleben zu lassen und im Herbst wieder zum Leben zu erwecken. «Snowfarming» nennt sich das in Neudeutsch. «Ich bin hoch erfreut über den Ausgang des Experimentes. Unser Traum hat sich erfüllt», erklärte Däpp nach den ersten Probefahrten.
«Nicht zu hart und doch griffig»
Die allererste Fahrt auf der Piste nahm die Simmentaler Nachwuchshoffnung Lars Rösti unter die Latten. Kurz darauf trat der Junioren-WM-Dritte gegen die Ski-Legende Mike von Grünigen zum Parallel-Riesenslalom an. Den beiden taten es einige NachwuchsfahrerInnnen aus dem Regionalen Leistungszentrum gleich. Auch TALK- Direktor Urs Pfenninger liess es sich nicht nehmen, die neue Attraktion zu testen: «Die Piste ist ausgezeichnet – nicht zu hart und doch griffig», meinte er begeistert. Ab heute tummeln sich der Renn-Nachwuchs und an den Wochenenden auch die privaten Skifans auf der weissen Schneeschlange am grünen Herbsthang.
Hansruedi Däpp, der Lift-Magier
Damit der frühe Winterspass nicht zur Tortur wurde, musste auch der Skilift funktionieren. Dank Hansruedi Däpp ist dies gelungen. «Ich habe das Liftlen nicht ganz verlernt», meint der langjährige, inzwischen pensionierte technische Betriebsleiter der Bergbahnen Adelboden AG – schon gar nicht wenn es gilt, den Tschenten-Lift wieder in die Gänge zu bekommen. Schliesslich amtete er vorher viele Jahre in der gleichen Funktion an der Tschentenbahn. 350 ehrenamtliche Stunden brauchte es, um den seit zwei Saisons stillgelegten Schlepplift wieder auf Vordermann zu bringen. Rund 250 davon gingen auf das Konto von Däpp. Er ist übrigens der Vater des Initiators Reto Däpp. Um die Betriebsbewilligung wiederzuerlangen, galt es Gutachten um Gutachten einzuholen und Checklisten für verschiedenste Vorgänge abzuarbeiten – sei es für Bauten, technische Anlagen, die Elektrik oder den Zwischeneinstieg zur Piste. Der Lift hatte den gleichen Auflagen wie eine Neuanlage zu genügen.
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