Die Tage des Kletterturms auf Sillerenbühl sind gezählt – zumindest an seinem aktuellen Standort. Stattdessen soll er demnächst das Freizeitangebot im Frutigresort ergänzen.
BIANCA HÜSING
Wenn die Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) ihr grosses ...
Die Tage des Kletterturms auf Sillerenbühl sind gezählt – zumindest an seinem aktuellen Standort. Stattdessen soll er demnächst das Freizeitangebot im Frutigresort ergänzen.
BIANCA HÜSING
Wenn die Bergbahnen Adelboden AG (BAAG) ihr grosses «Direttissima»-Projekt in Angriff nimmt, steht der Höi-Turm im Weg (der «Frutigländer» berichtete). Den Platz braucht das Unternehmen dann für die neue Bergstation auf Silleren. Obwohl die Bahn frühestens 2022 gebaut wird, soll der erst vor fünf Jahren eröffnete Kletterturm bereits nach dieser Wintersaison entfernt werden. Grund: Die Brügger HTB hat das tonnenschwere Sportgerät gekauft und will es neben dem Frutigresort errichten. Gestern wurde das entsprechende Baugesuch eingereicht. Mitinhaber Beat Brügger begründet die Anschaffung so: «Wir sind ständig auf der Suche nach Attraktionen, mit denen wir unser Freizeitangebot erweitern können.» Von Beginn an habe man ein Kletterangebot geplant. Dies wäre laut Brügger jedoch deutlich kleiner ausgefallen als der 16 Meter hohe und 64 Stationen umfassende Höi-Turm. Insofern sei es nun ein Glücksfall, dass die BAAG ihre Anlage verkaufen wolle. Der Deal sei allerdings auf Vorbehalt erfolgt. «Bedingung ist, dass wir die nötigen Bewilligungen erhalten», so Brügger. Den Transport würde die Brügger HTB selbst übernehmen, für den Auf- und Abbau der Anlage seien allerdings Spezialisten erforderlich.
Bisher keine Milchkuh
Dass der Höi-Turm von Beginn an nie den erwarteten Gästezulauf brachte, spielte freilich auch eine Rolle. «Bis zum Bau der ‹Direttissima› haben wir ja noch ein paar Jahre Zeit. Wäre der Turm eine Milchkuh gewesen, hätten wir ihn sicher auch bis dahin stehen gelassen», erklärt René Müller, VR-Präsident der BAAG. Dies sei jedoch nicht der Fall gewesen. Umso mehr freue man sich, mit dem Verkauf ans Frutigresort eine tal-interne Lösung gefunden zu haben. Ebenso wie Beat Brügger spricht Müller von einer «Win-Win-Situation». Über den Verkaufspreis des damals für rund eine Million Franken errichteten Turms haben beide Parteien Stillschweigen vereinbart.
Brügger ist jedenfalls überzeugt, dass das Angebot in Frutigen besser genutzt wird. Hier stehe der Turm zentral und müsse nicht erst mit einer Bergbahn angefahren werden. Unter Umständen würde man das Angebot noch mit einer Rutschbahn erweitern. «So weit sind wir aber noch lange nicht.»