Monika und Beat Wyss wollen regionales Holz als Brennstoff fördern – und haben dazu ein eigenes Geschäftsmodell entwickelt. Wie stellt sich das Ehepaar eigentlich zum kantonalen Energiegesetz?

VANESSA BIERI
Die kleine Tochter der Familie Wyss putzt munter Sägemehl weg. Ihr kleiner Bruder schläft friedlich, während die Eltern Holz sägen und versandfertig machen. Das Brennholz der jungen Familie ist beliebt und so wurde es zu einem Hobby der Familie, gemeinsam an der frischen Luft zu arbeiten. Auf die Idee mit dem Brennholz kam das Ehepaar, nachdem es in eine gemeinsame Wohnung gezogen ist. «Wir merkten bald, dass die Elektroheizung Unmengen an teurem Strom verbrauchte», so Beat Wyss. Mit einem Schwedenofen wurde die Stromrechnung sofort tiefer. Da die Familie Wyss Gefallen an der gemeinsamen Brennholzproduktion fand, entstand letzten Herbst schliesslich das Unternehmen «Brennholz-Taxi», wo man online verschiedene Formen von Brennholz bestellen und zu sich nach Hause liefern lassen kann.

Besonders wichtig ist Beat und Monika Wyss in ihrem kleinen Unternemen die ökologische Produktion. Auf fossile Brennstoffe verzichtet man weitgehend. Die Geräte sind strombetrieben und die Holztremmel werden im Kandertal und bei Knappheit im Emmental bezogen.

Ökologie braucht Zeit
Obwohl das kantonale Energiegesetz (siehe Artikel oben) die Holzindustrie befeuern dürfte: Zum anstehenden Abstimmungsgeschäft äussert sich das Ehepaar Wyss kritisch. Das Paar hat nämlich bedenken, dass das Gesetz zu rasche Veränderungen erzwingen will. Einen langsamen Umstieg sehen die beiden als sinnvoller. Sie befürchten, dass es bei einem zu schnellen Wechsel unter Umständen zu Kohleimporten aus Deutschland kommen könnte, was im Endeffekt kontraproduktiv sei. Sie hoffen eher, dass sich gerade Hauseigentümer selbst vom Heizen mit Holz überzeugen und so ein langsamerer, aber effektiver Wandel stattfindet.

Längst nicht alle in der Holzbranche teilen die Meinung von Wyss. Vertreter von BEO-Holz etwa sind überzeugt vom neuen Energiegesetz und sehen darin nur Vorteile, sowohl für Gebäudebesitzer wie auch für das regionale Holzgewerbe. Für sie ist es eine logische Folge, die Energiewende mit einem neuen kantonalen Energiegesetz zu unterstützen.

Schritt für Schritt in die Zukunft

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