Tipps für ein fittes Gehirn
01.02.2019 KrattigenEsther Sieber, Fachspezialistin Demenz, hielt in der Dorfkirche einen interessanten Vortrag über Alzheimer und ähnliche Erkrankungen. Sie gab Betroffenen und Angehörigen viele Ratschläge.
IRENE HEBER
«Wir Menschen werden immer älter. Und je älter wir werden, ...
Esther Sieber, Fachspezialistin Demenz, hielt in der Dorfkirche einen interessanten Vortrag über Alzheimer und ähnliche Erkrankungen. Sie gab Betroffenen und Angehörigen viele Ratschläge.
IRENE HEBER
«Wir Menschen werden immer älter. Und je älter wir werden, desto höher ist das Risiko, an Alzheimer oder einer anderen Demenzform zu erkranken. Können wir etwas tun, damit es nicht so weit kommt?» Esther Sieber, Fachspezialistin Demenz, sprach letzten Dienstag zu einem interessierten Publikum über diese Krankheiten, die uns alle treffen können.
«Körperliche und geistige Aktivitäten vermindern das Risiko, an Demenz zu erkranken», erklärte die Expertin. Gesunde Ernährung und vielfältige Beziehungen zu anderen Menschen würden das Gehirn ebenfalls fit halten. «Demenz ist unheilbar, aber gewisse Massnahmen können den Krankheitsverlauf verlangsamen.» Dass es auch einen kleinen Prozentsatz von reversibler (Pseudo-)Demenz gibt, die etwa durch Depressionen, Stoffwechselstörungen, Infektion, Vitaminmangel, Flüssigkeitsmangel verursacht wird, liess das Publikum aufhorchen. Diese Fälle können ärztlich behandelt werden – mit Aussicht auf Erfolg.
«Die oberste Instanz ist dann das Gefühl»
Im Krankheitsverlauf nimmt die Hirnmasse der Betroffenen ab, sodass sich die Persönlichkeitsstruktur immer mehr verändert. Auf anfängliches Vergessen und Orientierungslosigkeit folgen Gedächtnisverluste. Depressive Stimmungen entwickeln sich bis hin zum sozialen Rückzug und zu Suizidgedanken. «Die oberste Instanz ist nur mehr das Gefühl und nicht mehr der Verstand», erklärte Esther Sieber. «Die demenzkranke Person kann noch zuhören, schauen und sein, lebt jedoch in einer eigenen Welt.» Die pflegenden Angehörigen seien entsprechend gefordert. Sie sollten mit einfacher Sprache und mit dem Herzen reagieren, denn das spürten die Demenzkranken stark, riet die Spezialistin, die selbst in ihrer herzlichen Art und mit grossem Einfühlungsvermögen auf das Publikum einging.
Kontakt Beratung Berner Oberland: Esther Sieber, Asylstrasse 42, Spiez, Tel. 077 437 90 10, E-Mail: esther.sieber@alz.ch.
Weitere Infos zum Thema Demenz und zur Beratungsstelle finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html
Musik gegen Demenz
«Mit Musik geht (fast) alles besser»: Unter diesem Motto wirkt der Musiktherapeut Otto Spirig mit seinem Akkordeon. Der Schwerpunkt seiner Tätigkeit ist die Erinnerungsarbeit mit Demenzkranken. Spirig ist beim Seniorennachmittag (Montag, 4. Februar), im Kirchgemeindehaus Frutigen zu Gast. Vom 11. bis 18. August führt die Kirchgemeinde Frutigen zudem in Kooperation mit der Alzheimer-Vereinigung Bern eine Ferienwoche für Demenzkranke und deren Angehörige in Bad Krozingen im Südschwarzwald durch. Pfarrer Dietmar Thielmann ist Mitleiter und Mitbegleiter.
IH