Definitive Parkplätze für Naturparadies?
26.03.2019 Kandergrund, Blausee, MitholzDer Überlaufparkplatz hat sich bewährt, das Verkehrschaos ist weniger geworden. Die Blausee AG will sich diese temporäre Reserve längerfristig sichern. Dafür wird eifrig Land umgezont.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Es brauchte an schönen Tagen oft starke Nerven, wenn man ...
Der Überlaufparkplatz hat sich bewährt, das Verkehrschaos ist weniger geworden. Die Blausee AG will sich diese temporäre Reserve längerfristig sichern. Dafür wird eifrig Land umgezont.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Es brauchte an schönen Tagen oft starke Nerven, wenn man von Kandersteg kam oder dorthin fahren wollte. Im Bereich Blausee stauten sich die Autos auf der Staatsstrasse, weil die Parkplätze beim beliebten Ausflugsziel überfüllt waren. Für diese Spitzenzeiten hat sich die Blausee AG rund 2000 Quadratmeter Land von einem Nachbarn gesichert. Auf der im Baurecht übernommenen und mit Schotter bedeckten Fläche an der Teuffematti haben je nach Parkdisziplin 60 bis 65 Fahrzeuge Platz.
Umzonen – ohne neues Bauland
Die Ausnahmebewilligung für den Kiesplatz rund 200 Meter oberhalb der Blausee-Zufahrt ist jedoch von der Gemeinde nur temporär erteilt und auf drei Jahre beschränkt. Zudem liegen die Parkplätze in der Landwirtschaftszone. Dieser Überlaufparkplatz hat sich aber bewährt und damit er langfristig gesichert werden kann, soll er in die bestehende Überbauungsordnung Blausee integriert werden. Konkret müssen dazu 400 Quadratmeter der heutigen Wohn- und Gewerbezone als Parkplatz definiert, zusätzlich knapp 1700 Quadratmeter von der Landwirtschafts- in die Bauzone verschoben werden. Als Ersatz wird die Blausee AG entsprechend 1700 Quadratmeter Bauland auszonen. Unter dem Strich entsteht so nicht mehr Bauland.
Öffentliche Auflage folgt noch
In der gerade beendeten öffentlichen Mitwirkung wurde eine Eingabe gemacht. Gemeindeschreiber Martin Trachsel: «Es handelt sich um einen Hinweis privatrechtlicher Natur. Es muss ein bestehendes Abkommen mit einem Nachbarn noch klar geregelt werden. Die Mitwirkung ist der richtige Zeitpunkt, um auf solche Mängel hinzuweisen.» Der nächste Schritt ist dann die öffentliche Auflage des Projektes. In dieser Phase können allenfalls auch Einsprachen gegen diese Ergänzung der Überbauungsordnung gemacht werden.
Formfehler bei den Stelzenhäusern
Die Blausee AG hat zudem noch ein Bauprojekt geplant: Drei besondere Zimmer sollen unmittelbar neben dem Hotel als Erweiterung der Beherbergung erstellt werden – im Wald und auf Stelzen. Für die als «Mooshaus», «Steinhaus» und «Waldhaus» bezeichneten Bungalows mit jeweils zwei Betten sind rund 700 000 Franken Investitionen eingeplant. Das entsprechende Baugesuch wurde bereits im Januar publiziert (der «Frutigländer» berichtete). Da allerdings bei der Baueingabe auf der Gemeinde die Profile nicht aufgestellt waren, muss das Verfahren ordnungsgemäss wiederholt werden. Wie Martin Trachsel sagt, wird das Verfahren durch das Regierungsstatthalteramt koordiniert und die erneute Publikation ist im heutigen Frutiger Anzeiger vorgesehen. Genutzt wird die Verzögerung, um noch Anpassungen bei der Heizung sowie Energiezufuhr zu machen. Definiert sind Standort und Bauhöhen bereits in der erwähnten Überbauungsordnung. «Im ersten Verfahren sind keine Einsprachen eingegangen», hält Trachsel fest.