Sie zogen noch einmal alle Register
05.03.2019 SportEISHOCKEY In einem hochstehenden Match musste Adelboden im vierten Halbfinal-Spiel eine bittere Niederlage gegen Franches-Montagnes einstecken. Die Einheimischen kämpften bis zum letzten Sirenenton, dann sind sie im Play-off ausgeschieden.
Beide Teams begannen die Partie ...
EISHOCKEY In einem hochstehenden Match musste Adelboden im vierten Halbfinal-Spiel eine bittere Niederlage gegen Franches-Montagnes einstecken. Die Einheimischen kämpften bis zum letzten Sirenenton, dann sind sie im Play-off ausgeschieden.
Beide Teams begannen die Partie mit einem horrenden Tempo, und es waren erstaunlicherweise die Adelbodner, welche das Spieldiktat an sich rissen und zu Chancen kamen. Die Überlegenheit wurde in der neunten Minute belohnt; Nico Schmid und Bruno Marcon kombinierten sich geschickt durch die gegnerischen Reihen und verbuchten den ersten Treffer. Dann musste die Heimmannschaft eine Doppelstrafe hinnehmen und zwei Minuten lang mit zwei Mann weniger spielen. Dank guter Verteidigungsarbeit und schonungslosem Einsatz konnten jedoch sämtliche Torgelüste des Gegners vereitelt werden, und Adelboden ging mit einem knappen Vorsprung in die Pause.
Die letzten Kräfte mobilisiert
Im zweiten Drittel ging das abwechslungsreiche Spiel mit leichten Vorteilen für die Gäste weiter. Aber wenn ein Puck aufs Tor kam, hatte man ja noch Friedli zwischen den Pfosten. Nach einem Fehlpass eines gegnerischen Verteidigers konnte Kropf allein aufs Tor losziehen, vergab aber die ausgezeichnete Chance. Der Jurassier Boehlen machte es vor dem Adelbodner Tor besser; er reagierte auf einen Abpraller schneller als alle andern und konnte ausgleichen. Dann musste Captain Marcon nach einem zweifelhaften Entscheid eine 2- plus 10-Minuten-Strafe absitzen. So gelang den Gästen kurz vor Schluss des Mitteldrittels der Führungstreffer.
Der letzte Spielabschnitt gehörte wiederum klar der Heimmannschaft. Sie mobilisierte noch einmal alle Kräfte, warf alles in den Angriff und belagerte das Gästetor unaufhörlich. Hentzi im Gehäuse der Jurassier beanspruchte einige Male das Glück des Tüchtigen. Adelboden zog nun alle Register, aber die schwarze Scheibe wollte und wollte nicht hinter die gegnerische Torlinie. Oft wusste sich Franches-Montagnes nur noch mit unkontrollierten Befreiungsschlägen zu helfen. Zwei Minuten vor Schluss nahm Adelboden ein Timeout und ersetzte den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler. Aber vergeblich: Siegrist machte mit einem Treffer ins leere Adelbodner Tor alles klar. Und so mussten die Engstligtaler trotz einer aufopfernden und ausgezeichneten Leistung als Verlierer vom Eis.
Die Mannschaft hat sich entwickelt
Nach dieser bitteren Niederlage darf Adelboden dennoch auf eine erfolgreiche und erfreuliche Saison zurückblicken. Die Mannschaft hat gegenüber den Vorjahren an Stabilität dazugewonnen, ist ausgeglichener geworden und konnte die Fehlerquote auf ein Minimum beschränken. Dies ist sicher das Verdienst von Trainer Putz Schranz, hat er es doch verstanden, nebst den technischen Fortschritten auch einen gesunden Mannschaftsgeist zu vermitteln. Denn bei diesem gedrängten Programm ist es für Amateure eine echte Herausforderung, das spielerische Level über mehr als ein halbes Jahr hochzuhalten.
PETER LOOSLI, EHCA
Matchtelegramm
EHC Adelboden – Franches-Montagnes 1:3 (1:0, 0:2, 0:1), Sportarena Adelboden.
Zuschauer: 404. SR: Blum; Fankhauser, Grau. Tore: 9. Marcon (Nico Schmid) 1:0. 37. Boehlen 1:1. 39. Voirol (Siegrist, Kolly) 1:2. 60. Siegrist (ins leere Tor) 1:3. Strafen: 5-mal 2 plus 1-mal 10 Minuten gegen Adelboden; 7-mal 2 Minuten gegen Franches-Montagnes. Adelboden: Friedli; Brunner, Che Zryd; Inniger, Willen; Bessire, Wüthrich; Grossenbacher, Dähler; Nico Schmid, Marcon, Tschanz; Merlin Burn, Kaspar Schmid, Kunz; Christen, Roth, Marco Germann; Börner, Kropf, Santschi; Bernhard Germann. Adelboden ohne Juri Burn (krank).