Tourismus will Präsenz zeigen
15.03.2019 FrutigenDer Tourismusverein reagiert auf Rückmeldungen seiner Mitglieder und intensiviert die interne Kommunikation sowie die Sichtbarkeit von aussen. Zudem wird der Vorstand verstärkt.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Ein Jahr TALK AG. Dieses Thema dominierte den Jahresbericht und die ...
Der Tourismusverein reagiert auf Rückmeldungen seiner Mitglieder und intensiviert die interne Kommunikation sowie die Sichtbarkeit von aussen. Zudem wird der Vorstand verstärkt.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Ein Jahr TALK AG. Dieses Thema dominierte den Jahresbericht und die Rechnung von Frutigen Tourismus. Präsident Samuel Marmet zeigte sich zuversichtlich, dass der Entscheid zu dieser Organisationsform sich als richtig erweisen werde – «in zwei bis drei Jahren wissen wird dazu mehr». Er wies aber auch auf den grossen Aufwand hin, der durch die Zusammenführung der verschiedenen Tourismusorganisationen angefallen sei.
Weniger Arbeit macht dem lokalen Verein die Rechnung, da das Marketing, Kurtaxenwesen und Personal an die TALK AG übergegangen sind. Nicht ohne Stolz wurde bei einem Ertrag von 64 000 Franken ein Gewinn von 20 000 Franken präsentiert, der das Vereinsvermögen auf 95 000 Franken erhöhte. Beim Einsatz dieser Gelder reden neu im Vorstand Christof Kaufmann (Frutigresort) und Beate Makowsky (Tropenhaus) mit. Aus dem Gremium verabschiedet hat sich nach sechs Jahren Benjamin Graf.
Plakate, Flyer und ein schöneres Dorf
Das in Frutigen erwirtschaftete Geld soll vor Ort eingesetzt werden. Die neue Leiterin des Tourist Centers, Corinne von Bergen, erläuterte die Ergebnisse einer Umfrage bei den Leistungsträgern – und die Massnahmen. Die Rückmeldungen zeigten, dass bei der Kommunikation Bedarf bestehe, und zwar intern als auch gegen aussen. «Umgesetzt oder geplant sind zusätzliche Infos mit dem Versand der jeweiligen Wochenprogramme sowie ein Flyer über unseren Verein und seine Tätigkeiten. Zudem werden Events neu auch bei den Filialen der Grossverteiler beworben», so von Bergen. Postwendend kam der kritische Hinweis aus der Versammlung, dass man diese Aushänge auch bei den lokalen Geschäften machen könnte statt nur bei Coop und Migros. Der Hinweis wurde erfreut aufgenommen.
Der Verein beteiligt sich zudem an den geplanten Dorfverschönerungsmassnahmen der Gemeinde mit 5000 Franken. «Wir wollen ein freundlicheres Dorfbild gestalten. Was das ausser Fahnen, Blumenschmuck und Beleuchtung noch umfassen könnte, ist offen», erklärte Marmet, der auch als Gemeinderat in das Thema involviert ist.
Gratis-Bus für die Gäste?
Für die künftigen Gäste interessant sind verschiedene Projekte, bei denen die TALK AG federführend ist. So soll ab diesem Sommer der «Ferienbegleiter» neu pro Ort erscheinen und nützliche Tipps für die Touristen bieten. TALK-Direktor Urs Pfenninger betonte, dass man das Versprechen einhalten wolle, dass diese Orte auch eigene Internetauftritte im Rahmen der TALK-Webseite erhalten werden. «Das ist ein Riesenprojekt und umfasst ebenfalls eine App für mobile Geräte.» Spannend und vor allem verhandlungsintensiv ist ein weiteres Grossprojekt, die elektronische Gästekarte. «Diese muss attraktive Angebote beinhalten. Wir sind derzeit in Verhandlungen, um künftig für die Gäste den öffentlichen Verkehr in unserem Gebiet gratis anbieten zu können. Wobei gratis natürlich nicht stimmt, die Bezahlung würde über eine erhöhte Kurtaxe erfolgen. Neben Postauto und der Automobil-Frutigen-Adelboden AG hoffen wir auch auf eine Beteiligung der BLS als Partner», umriss Pfenninger die Idee.
Die TALK-Vertreter orientierten weiter über die bisherigen und laufenden Marketingmassnahmen sowie die provisorischen Zahlen. Dabei wurde erwähnt, dass man im TALK-Perimeter bei den Logiernächten besser als im Vorjahr abgeschnitten habe und insbesondere Kandersteg 2018 bei den Logiernächten und Kurtaxen deutlich besser dasteht als budgetiert. Die definitive Jahresrechnung ist noch in Ausarbeitung, aber «wir haben das Ziel der schwarzen Zahlen sicher erreicht», so Verwaltungsratspräsident Roland Berger.
HSF