Unter der Leitung von Thomas Bachofner bot die Gemischte Jodlergruppe Frutigland am Wochenende eine besonders unterhaltsame Kombination: ein Frühlingskonzert und ein Theater. Aufgeführt wurde der Zweiakter «De Schuemacher Lädermaa».
MICHAEL SCHINNERLING
Kinder ...
Unter der Leitung von Thomas Bachofner bot die Gemischte Jodlergruppe Frutigland am Wochenende eine besonders unterhaltsame Kombination: ein Frühlingskonzert und ein Theater. Aufgeführt wurde der Zweiakter «De Schuemacher Lädermaa».
MICHAEL SCHINNERLING
Kinder spielten auf dem Spielplatz und genossen den frühlingshaften Tag. Aus dem Keller tönten Sängerstimmen. Ein paar Leute blieben stehen und lauschten dem Einsingen der Gemischten Jodlergruppe Frutigland. Derweil unterhielten die Silberhorn-Örgeler Grindelwald mit Stücken wie «Zürich wackelt» oder «Rigi-Tüfel». Die junge Formation war zum ersten Mal im Frutigland und dürfte einen positiven Eindruck hinterlassen haben.
Während sich die Jodler parat machten, wurde es ganz still. Dann ging endlich der Vorhang auf. Mit grosser Hingabe trugen sie «D Alperose si am Blüehje» vor, einfühlsam wurde es auch bei «We d Schwälbeli i Süde zieh.» Ein besonderes Intermezzo lieferten die Jodlerinnen Melanie Klopfenstein und Monika Gyger mit Akkordeon und Schwyzerörgeli. Mit «Zu mine Lüt» und dem Instrumentalstück «So geits im Rohrbach» erfreuten sie die Gäste.
Ein armer Tropf mit cleverer Frau
Nach Zugaben der Jodler führte die Theatergruppe das Stück «De Schuemacher Lädermaa» von Josef Brun auf. Schuhmacher Albert Lädermaa (Joni Zurbrügg) muss seiner sehr anhänglichen Tante Frieda (Huldi Zurbrügg) die Füsse einbinden und darf sich dabei auch noch anraunzen lassen. Seine Ehefrau Nicole (Erika Grossen) fordert seit sieben Wochen vergebens Flitterwochen ein. Lädermaa könnte man als armen Tropf bezeichnen, der den Launen der trickreichen und mit allen Wassern gewaschenen Tante ausgeliefert ist. Schliesslich entwickelt die Gattin eine List, um Albert aus der zwanghaften Umklammerung von Frieda zu reissen. Nicole Lädermaa geht offiziell alleine in die Flitterwochen und kommt dann allerdings als blonde Haushaltshilfe zurück. Diese Haushaltshilfe sowie das ganze Theater brachten das Publikum zum Dauerlachen. Anzumerken ist, dass Erika Grossen im richtigen Leben sechsfache Grossmutter ist. Für ihre Rolle wurde sie von den beiden Maskenbildnerinnen in eine junge Blondine verwandelt. «Wie die Frauen mich geschminkt haben, war eine grossartige Leistung», meint sie denn auch anerkennend. «Wir hatten an beiden Tagen ein tolles, sehr familiäres Publikum. Die Stimmung war gut und die Leute haben unsere Vorträge geschätzt.»