MARIO BÜHLER, CO-TRAINER DER MEXIKANERINNEN, IM INTERVIEW
Im Rahmen der SRF-Sendung «Jobtausch» sind die Horbodener Schwing-Geschwister Melissa und Adrian Klossner nach Mexiko gereist, wo sie sich in der Wrestling-verwandten Sportart Lucha Libre versuchten. Im Gegenzug ...
MARIO BÜHLER, CO-TRAINER DER MEXIKANERINNEN, IM INTERVIEW
Im Rahmen der SRF-Sendung «Jobtausch» sind die Horbodener Schwing-Geschwister Melissa und Adrian Klossner nach Mexiko gereist, wo sie sich in der Wrestling-verwandten Sportart Lucha Libre versuchten. Im Gegenzug nahmen zwei mexikanische Wrestlerinnen am Frauen- und Meitlischwinget in Kandersteg teil – und machten dabei keine schlechte Figur. Das dürfte auch am Einsatz des Reichenbachers Mario Bühler gelegen haben: In Rekordzeit hat er Diosa Queztal und Zafiro als Co-Trainer für Kandersteg parat gemacht. Er war selbst 20 Jahre lang aktiver Schwinger.
«Frutigländer»: Herr Bühler, wie sind Sie zu Ihrem Amt gekommen?
Mario Bühler: Melissa Klossner fragte mich, ob ich sie nach Mexiko begleiten kann. Das war für mich aber keine Option – höchstens im Notfall. Zum Glück hat sich ihr Bruder dann bereit erklärt!
Also haben Sie sie anderweitig unterstützt.
Genau! An sich finde ich das Konzept der Sendung interessant und ich hatte Lust, etwas Neues zu probieren. Deshalb habe ich mich als Co-Trainer von Richard Tschanz zur Verfügung gestellt.
War es schwierig, die Wrestlerinnen ans Schwingen heranzuführen?
Wir hatten leider sehr wenig Zeit. Erst am Montagabend erfuhren wir, wer überhaupt zu uns kommen würde. Am Mittwoch und Donnerstag wurde dann intensiv trainiert. Dabei kamen Diosa und Zafiro teils an ihre Grenzen – Lucha Libre ist eben doch eine andere, eher auf Show ausgerichtete Sportart. Als die zwei uns einen Kampf aus «ihrer Welt» vorführten, waren wir aber doch ziemlich beeindruckt.
Diosa ist auf Rang 16, Zafiro auf Rang 18 gelandet. Haben Sie ihnen mehr oder weniger zugetraut?
Das ist schwer zu sagen. Hätte Zafiro den Kurz immer durchgebracht, den wir intensiv geübt haben, hätte sie mit ihrem Kampfgewicht mehrere Gänge gewinnen können. Queztal hat einen enormen Kampfgeist, konnte sich aber wegen ihrer geringen Grösse und ihrer kurzen Arme nicht so durchsetzen. Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit den beiden. Ihre Platzierung hat gezeigt, dass Richard und ich nicht alles falsch gemacht haben (lacht).
Würden Sie sich wieder auf das Experiment einlassen?
Unbedingt! Obwohl es viel Arbeit war, hatten wir eine wirklich coole Zeit. Schön war auch zu sehen, wie die beiden von den Kanderstegern aufgenommen und sogar angefeuert wurden. Schade war nur, dass wir uns nicht gut verständigen konnten. Sonst hätte ich gern viel mehr erfahren: über ihr Land, ihr Leben, ihre Sicht auf die politische Beziehung zwischen Mexiko und den USA, übers Lucha Libre ... So eine Gelegenheit hat man ja schliesslich nicht alle Tage.
BIANCA HÜSING