Gestern startete das neue Schuljahr, auch in Winklen. Obwohl jetzt eine Klasse fehlt, stehen im dortigen Schulhaus keine Zimmer leer.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die Schliessung der Oberstufe hatte nicht nur in Winklen emotionale Diskussionen ausgelöst und für die ...
Gestern startete das neue Schuljahr, auch in Winklen. Obwohl jetzt eine Klasse fehlt, stehen im dortigen Schulhaus keine Zimmer leer.
HANS RUDOLF SCHNEIDER
Die Schliessung der Oberstufe hatte nicht nur in Winklen emotionale Diskussionen ausgelöst und für die bestbesuchte Gemeindeversammlung in der Geschichte Frutigens gesorgt. Nachdem der Entscheid gefallen war, wurde die Umsetzung sofort in Angriff genommen. Der Leiter der Bäuertschulen, Patrick Teutschmann, betont die gute Zusammenarbeit mit dem Team des Oberstufenzentrums, wo seit gestern auch die älteren Schülerinnen und Schüler aus Winklen den Unterricht besuchen. «Wichtig war, dass wir gute Lösungen für alle finden», so Teutschmann.
«Das Beste daraus machen»
Aktuell sind in Winklen in der Basisstufe 25 und in der Mittelstufe 24 Schülerinnen und Schüler. Diese Klassen sind gemäss den «Richtlinien für die Schülerzahlen» des Kantons im oberen Überprüfungsbereich. Das zeigt, dass Bäuertschulen nicht einfach mit kleinen Klassengrössen gleichgesetzt werden können. Der Wegfall der Oberstufe – so umstritten und unbeliebt diese Massnahme bei etlichen Betroffenen ist – sorgt zumindest dafür, dass die neuen grossen Klassen gute Platzverhältnisse antreffen.
Das bisherige Mittelstufenzimmer wird neu für Gestalten / Textil genutzt, der Mehrzweckraum wird zum Musikzimmer. Patrick Teutschmann: «Wir machen aus der Situation das Beste – leere Zimmer gibt es unter diesen Umständen im Schulhaus Winklen sicher nicht.»
Auch für Lehrkräfte befriedigend
Als «glückliche Fügung» bezeichnet der Schulleiter, dass bei den Pensen ebenfalls rasch eine befriedigende Lösung gefunden werden konnte. Eine Lehrperson hat dank Pensenreduktionen anderer Kolleginnen und Kollegen zusätzlich in einem anderen Schulhaus Stunden übernommen und bleibt so den Bäuertschulen erhalten. «Das war ein grosses Anliegen von mir: Wenn sich jemand in den Bäuertschulen wohlfühlt und gerne in einem unserer ländlichen Schulhäuser unterrichtet, will ich das ermöglichen.» Nun gilt es also, in der nächsten Zeit zu erreichen, dass sich neben den Lehrkräften auch die neu eingeschulten Kinder im Schulhaus Winklen wohlfühlen. Patrick Teutschmann zweifelt keinen Augenblick daran.