Beim Info-Treffen für eine «Tempo-30-Zone in Frutigen» haben sich Ende November rund 30 interessierte Personen an der Kanderstegstrasse 35 eingefunden. Am Nachmittag wurde in einer spontanen und angeregten Gesprächsrunde über die Vor- und Nachteile einer Geschwindigkeitsreduktion für die Durchfahrtsstrasse diskutiert.
Grundsätzlich sind wir uns einig, dass der Bau der neuen Kantonsstrasse durch Frutigen die Gelegenheit wäre, dem Dorf neue Impulse zu verleihen. Im Dorfzentrum könnte eine attraktive Begegnungszone geschaffen werden, wo die Lärm- und Schadstoffbelastung sinken würde. Diese Ideen sind auch im Leitbild der Gemeinde bereits festgehalten. Die Tempo-30-Zone ist die perfekte verkehrstechnische Massnahme, um dieses Ziel zu erreichen. Dazu müssen jedoch alle interessierten Gruppierungen und politischen Parteien in den Gestaltungsprozess miteinbezogen werden und sich insbesondere die Direktbetroffenen mobilisieren lassen.
Den Anwesenden war es durchaus bewusst, dass ein solches gemeinsames Vorhaben und Engagement in Frutigen möglicherweise etwas ungewohnt ist. Doch wäre es schade, diese Chance zu verpassen, um unserem Dorf – nebst den bereits vom Gemeinderat umgesetzten Verschönerungen – eine nachhaltige und zeitgemässe Anpassung zu ermöglichen.
Sind wir nicht alle in der heutigen Zeit gefordert, uns für mehr Rücksichtnahme und für ein Miteinander einzusetzen? Was ist schon ein minimaler Zeitverlust auf der Dorfstrasse im Gegensatz zur höheren Sicherheit und besseren Lebensqualität der Bewohnerinnen und Bewohner in Frutigen? Es wäre schön, wenn wir in ein paar Jahren stolz auf ein gemeinsames Projekt zurückblicken könnten: auf unser Dorfzentrum mit einer attraktiven Begegnungszone, wo der politische Austausch und das gesellschaftliche Leben stattfindet.

VERENA GÜTTE, FRUTIGEN