«Hätte eine differenziertere Meinung erwartet»
Leider trifft die Analyse auf einige Tourismusgemeinden zu. Ich finde jedoch die Beschreibung des Musterfalls Kandersteg sehr einseitig. Die Entwicklung des Ortes ist mir insgesamt zu negativ dargestellt. Zu einer Analyse ...
«Hätte eine differenziertere Meinung erwartet»
Leider trifft die Analyse auf einige Tourismusgemeinden zu. Ich finde jedoch die Beschreibung des Musterfalls Kandersteg sehr einseitig. Die Entwicklung des Ortes ist mir insgesamt zu negativ dargestellt. Zu einer Analyse gehören auch positive Aspekte.
Dass Betriebe verkauft oder zum Verkauf angeboten werden, gab es immer schon. Das ist an sich nicht weiter dramatisch. Was aber unbedingt erwähnt werden müsste, sind all die Beispiele von gelungenen Betriebsübergaben. Gerade in Kandersteg gibt es eine junge Generation, die schon Verantwortung übernommen hat oder es demnächst tun wird. Sie investiert in ihre Betriebe oder hat es vor. Diese jungen Unternehmer muss man nicht extra wachrütteln und auffordern: «Macht was draus!» – sie tun es bereits.
Auch zur Wintersaison und den Zweitwohnungen hätte ich eine differenziertere Meinung erwartet. Dazu nur eine Anmerkung: Vor Jahren war in Kandersteg ab Oktober bis Weihnachten alles geschlossen. Heute hat allein unser Betrieb im November 1400 Übernachtungen. Solche und andere Entwicklungen finden doch statt! Und gerade in Umbruchzeiten sollte das Positive berichtet werden, als Ansporn für alle, die sich engagieren wollen. Negative Stimmungsmache als Bestätigung der lethargischen Miesmacher gibt es schon genug.
RENÉ F. MAEDER, KANDERSTEG