BIATHLON Matthias von Känel ist der einzige Frutigländer in der nationalen Kandidatengruppe. Nach einem harzigen Saisonstart lief es dem Junioren am letzten Wochenende besser. Zeigt die Formkurve aufwärts, kann er im Januar vielleicht sogar an der Junioren-WM auf der Lenzerheide ...
BIATHLON Matthias von Känel ist der einzige Frutigländer in der nationalen Kandidatengruppe. Nach einem harzigen Saisonstart lief es dem Junioren am letzten Wochenende besser. Zeigt die Formkurve aufwärts, kann er im Januar vielleicht sogar an der Junioren-WM auf der Lenzerheide teilnehmen.
KATHARINA WITTWER
Seit seinem 12. Lebensjahr hat sich Matthias von Känel dem Langlaufsport verschrieben. Mit 14 entdeckte er die Freude am Schiessen. Von diesen zwei Sportarten ist der Weg zum Biathlon kurz. Als Mitglied des Skiclubs Adelboden trainiert er unter den Fittichen von Toni Burn und Doris Trachsel. Letzten Sommer schloss der 19-Jährige mit Bravour die Lehre als Polymechaniker ab. Nun geht er ein Jahr lang zur Schule und will mit der Berufsmaturität abschliessen. «Seit ich die Schulbank drücke, kann ich das Training besser einteilen», so von Känel. In der schneefreien Jahreszeit ist er auf den Rollski unterwegs oder macht Lauf- und Krafttraining. Hinzu kommen ein bis zwei wöchentliche Schiesstrainings im Kandersteger Schiessstand mit dem Kleinkalibergewehr auf die 50-Meter-Scheibe.
Bewegung, Ruhe und Konzentration
«Die Kombination von Bewegung einerseits und Ruhe – gepaart mit Präzision – andererseits fasziniert mich», schwärmt der junge Mann. Im Langlauf gewinnt der Schnellste. Die Biathleten hingegen teilen ihre Kräfte anders ein. Während des Laufens wird der Puls nur so hoch hinaufgetrieben, dass er vor dem Schiessen kontrolliert heruntergefahren werden kann, damit die Schüsse ins Schwarze treffen. Im Schiessstand ist die Ruhe das A und O. Nicht zu unterschätzen sind dort die äusseren Einflüsse wie Wind, Sicht und Niederschläge, welche auch «Schuld» am Misserfolg sein können. Für jeden Fehlschuss muss nämlich eine Strafrunde gelaufen werden, was Zeit kostet. Ans läuferische Limit gehen die Athleten erst nach dem erledigten Schiessen in der letzten Runde.
«Ich weiss, dass es schwierig wird»
Die ersten Wettkämpfe der Saison fanden am vorletzten Wochenende im österreichischen Obertilliach statt. Dort kam von Känel noch nicht auf seine gewünschten Resultate. Anschliessend reiste das Schweizer Nachwuchsteam nach Valdidentro (Italien), wo es am Samstag einen Wettkampf bestritt. «Mit dem 11. Rang bin ich zufrieden. Läuferisch ging es sehr gut, im Schiessen hätten es mindestens zwei Fehler weniger sein sollen», bilanziert der Faltschener.
Matthias von Känel ist aktuell der einzige Frutigländer in der nationalen Kandidatengruppe. Im Januar findet auf der Lenzerheide die Junioren-WM statt. Teilnahmeberechtigt sind SportlerInnen der Jahrgänge 1998 bis 2000. «Es wäre toll, wenn ich mich qualifizieren könnte. Ich weiss, dass es schwierig wird, denn ich gehöre zu den Jüngsten.» Sein Ziel ist es, Ende der Saison ins nationale C-Kader aufgenommen zu werden. Dies ist die Bedingung für die Sportler-RS in Magglingen.