«Weisst du noch ...?» sagt mancher, wenn er in früheren Zeiten schwelgt oder auf Fotos Dinge aus seiner Kindheit entdeckt. Ein Berner Museum will solche nostalgischen Gefühle nun aufgreifen und daraus eine eigene Sammlung machen.
MARK POLLMEIER
Viele ...
«Weisst du noch ...?» sagt mancher, wenn er in früheren Zeiten schwelgt oder auf Fotos Dinge aus seiner Kindheit entdeckt. Ein Berner Museum will solche nostalgischen Gefühle nun aufgreifen und daraus eine eigene Sammlung machen.
MARK POLLMEIER
Viele Gebrauchsgegenstände durchlaufen einen typischen Lebensrhythmus: Erst sind sie neu und begehrt, einige Zeit später im Alltag der Masse angekommen. Irgendwann werden die Dinge dann unmodern oder sind veraltet, das meiste wird entsorgt und verschrottet. Doch ob Bekleidung, Unterhaltungselektronik oder Autos: Vieles erlebt später eine zweite Blüte. Nach einer Weile sind bestimmte Farben wieder «in», alte Karren werden zu begehrten Oldtimern, und junge Leute stöbern auf Flohmärkten nach Vinylschallplatten. Im Grunde seines Herzens ist der Mensch eben ein nostalgisches Wesen – er freut sich, wenn er Altbekanntes wiederentdeckt.
Ein «Fundbüro für Erinnerungen»
Das Alpine Museum der Schweiz in Bern will sich diesen Wesenszug zunutze machen. Unter dem Titel «Fundbüro für Erinnerungen» ist die Bevölkerung eingeladen, Objekte zur Sammlung beizusteuern und ihr Wissen dazu mit dem Museum zu teilen. Mit den gesammelten Gegenständen wird ein zusätzlicher Ausstellungsraum bestückt. Die Themen sollen jährlich wechseln und mit Veranstaltungen und Führungen vertieft werden.
Ob Pistenrowdy oder Stubenhocker
Die erste Ausstellung ist dem Schneesport gewidmet. Unter dem Motto «Bring Leben in unsere Sammlung!» sucht das Alpine Museum ab sofort Material, Fotos, Filme und Geschichten zum Skifahren. «Ski-Overall aus den 70ern, Neon-Brille aus den 80ern oder Big Foots aus den 90ern: Sag uns, welche deiner privaten Ski-Schätze im Fundbüro für Erinnerungen den grossen Auftritt verdient haben!», heisst es im entsprechenden Aufruf. Um das Sammeln und Katalogisieren zu erleichtern, wurde eigens eine Internetseite aufgeschaltet: www.e-fundbuero.ch. Dort können die privaten Materialspender auch angeben, ob sie ihre Erinnerungsstücke dem Alpinen Museum ganz überlassen wollen – oder sie dem «Fundbüro» nur bis 2021 zur Verfügung stellen möchten.
Ob das Projekt gelingt, wird sich am 15. Februar zeigen. Dann wird das Museum mit einem «Tag der offenen Tür» die neue Ausstellungsidee präsentieren.
Weitere Infos finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www-frutiglaender.ch/web-links. html