Nächster Halt: Weltmeisterschaft
18.02.2020 Adelboden, SportCURLING Viele Umarmungen und vier überglückliche Frauen: Das Curlingteam Oberwallis holte am Samstagabend den Schweizermeistertitel. Team Langenthal mit Larissa Hari sicherte sich Bronze, die Adelbodner Männer wurden Sechste.
CURLING Viele Umarmungen und vier überglückliche Frauen: Das Curlingteam Oberwallis holte am Samstagabend den Schweizermeistertitel. Team Langenthal mit Larissa Hari sicherte sich Bronze, die Adelbodner Männer wurden Sechste. GALERIE MICHAEL SCHINNERLING Zehn Spiele in Serie gewonnen Für das Team war es das Sahnehäubchen einer starken Saison. Bei der SM in Thun gewannen die Spielerinnen nämlich alle zehn Spiele. «Das passiert ganz selten in einem Turnier. Sie haben einfach die ganze Woche hindurch sehr gut gespielt», so Sebastian Stock, Nationalcoach Elite Frauen. Am 14. März werden die Oberwalliserinnen nun an der Weltmeisterschaft im kanadischen Prince George antreten. «Das Team hat das Rüstzeug, dort zu bestehen. Immerhin hat Oberwallis alle grossen Frauenteams schon geschlagen», erklärt Nationalcoach Stock. Team Langenthal mit Ersatzspielerin Larissa Hari holte sich die Bronzemedaille. Das Herrenteam Adelboden mit Marc und Enrico Pfister, Simon Gempeler sowie Björn und Tim Jungen schloss auf dem 6. Rang ab. Wie kam Team Stern zum CC Oberwallis? Schon die erste Saison beim CCO verlief fürs Team Stern dann sehr gut. Drei grosse Turniere wurden mittlerweile bereits gewonnen. Aktuell steht es im Weltranking auf Platz 7. «An der SM dieses Jahr brachte das Team Oberwallis sein grosses Können aufs Eis», schliesst der Präsident.
Nach ihrem letzten Stein (es war ein Take-out) hielt sich Briar Hürlimann die Hand vor die Augen und konnte nicht fassen, was da gerade passiert war. Elena Stern, Lisa Gisler und Céline Koller fielen sich in die Arme. Von der bis zum letzten Platz besetzten Zuschauertribüne gab es tosenden Applaus, vermischt mit dem Geläut einer Trychel.
«Jede von uns hat sich ganz individuell auf das Finale vorbereitet. Wir nahmen das Spiel so wie alle anderen in Angriff», berichtet die Adelbodnerin Céline Koller. Am Samstag, als Team Aarau / Tirinzoni dann top Steine spielte, konterte Oberwallis perfekt. Schon ab dem zweiten End hatte Kollers Team das Finalspiel kontrolliert. Das 8. End nutzte Oberwallis dann, um 5:3 in Führung zu gehen, und am Ende setzte man sich mit 6:4 durch.
Nach der Saison 2017/2018 hatte die doppelte Schweizer- und Weltmeisterin Christine Urech beim CCO-Präsidenten Romuald Rothenfluh angefragt, ob der Club ein Eliteteam integrieren wolle. Vier Tage später folgte das erste Treffen. «Die Chemie passte sofort», so Rothenfluh. Doch es gab ein Problem: «Wie bringen wir das dem gesamten Vorstand und den Mitgliedern bei? Die Frauen hatten keinen Walliser Hintergrund», erinnert sich der Präsident. «Zum Glück hatten die Mitglieder damals dem Projekt ‹Olympia 2022› einstimmig zugestimmt. Das Team Oberwallis hatte sich die Teilnahme als Ziel gesetzt.»