Triumph am Weltcup-Hang
28.02.2020 Adelboden, SportSKI ALPIN Das legendäre Chuenisbärgli war am letzten Sonntag an der Grand-Prix-Migros-Ausscheidung fest in Berner Hand. Gleich 15 Einheimische qualifizierten sich in Adelboden für den Schweizer Final in Obersaxen.
SKI ALPIN Das legendäre Chuenisbärgli war am letzten Sonntag an der Grand-Prix-Migros-Ausscheidung fest in Berner Hand. Gleich 15 Einheimische qualifizierten sich in Adelboden für den Schweizer Final in Obersaxen. GALERIE TONI STOLLER Die Familie Keller wohnt eigentlich in Ipsach, den Winter durch hält sie sich jedoch mehrheitlich in ihrer Wohnung in Adelboden auf. Sie ist im Bergdorf vollumfänglich integriert. Nur der Dialekt lässt erkennen, dass sie aus einer anderen Region stammt. Wie die Eltern haben auch die drei Kinder im Winter jede freie Minute zum Skifahren genutzt. In JOund Regionalkadern haben sich die jungen Athleten emporgearbeitet. Für Kellers ist es wie für viele andere Eltern selbstverständlich, sich immer wieder mit Herzblut für ihren Verein zu engagieren und diesem so etwas zurückzugeben. Übrigens – die Freude war bei Familie Keller am Abend riesig: Luana holte sich gegen sehr starke Konkurrenz das begehrte Finalticket für Obersaxen. Swiss Ski zeigte sich beeindruckt Einmal mehr hatte der Skiclub Adelboden bewiesen, dass er in der Durchführung von Grossanlässen kaum zu übertreffen ist. Rund 100 Helfer sorgten mit grösstem Einsatz dafür, dass sich alle am Chuenisbärgli wohlfühlten und schöne Momente erleben durften. Swiss-Ski-Projektleiter Simon Koch zeigte sich beeindruckt: «Ob Weltcuprennen oder Grand-Prix-Migros-Ausscheidungen, die Adelbodner machen hier keinen Unterschied. Das OK und alle Helfer haben alles gegeben. Nur unter grösstem Aufwand konnten allen Rennläufern optimale und faire Verhältnisse geboten werden. Ohne den Einsatz von Salz hätte die Piste nicht kompakt gehalten werden können. Die Sicherheit der Athleten ging vor.» Erfolgsquote: 68 Prozent Die älteren RennfahrerInnen der Jahrgänge 2012 bis 2004 massen sich auf einer kleinen und einer grossen Piste. Die BernerInnen überzeugten hier: Von 73 Finalplätzen fuhren sie am Chuenisbärgli sage und schreibe 50 heraus, was einer Erfolgsquote von 68 Prozent entspricht. Aus der Region haben sich 15 Jugendliche qualifiziert, davon als Kategoriensieger Yuri Wyssen, Michelle Müller, Lorin Ritschard, Sven Stoller und Nils Bircher. In der Kategorie 2004 gab es für den organisierenden Skiclub Adelboden gar einen Dreifach-Triumph: Nebst Nils Bircher (mit Tagesbestzeit) standen auch die starken BOSV-Nachwuchsfahrer Andreas Grossen und Niklas Trummer auf dem Podest. Mit zehn Finalqualifikationen sticht der Skiklub Adelboden an dieser Ausscheidung besonders heraus. Die gute Nachwuchsförderung macht sich hier mehr und mehr bezahlt. 100 Helfer standen im Einsatz Für den Schweizerfinal in Obersaxen haben sich folgende Fahrerinnen und Fahrer aus der Region qualifiziert: Julia Germann (2012), Frutigen; Yuri Wyssen (2012), Reichenbach; Nick Buchschacher (2012), Frutigen; Len Burn (2010), Adelboden; Lenny Wyssen (2009), Reichenbach, Michelle Müller (2008), Adelboden; Malea Mürner (2007), Reichenbach; Kimi Hefti (2007), Adelboden; Lorin Ritschard (2006), Wünnewil/ Adelboden; Josua Künzi (2006), Adelboden; Luana Keller (2005), Ipsach/Adelboden; Sven Stoller (2005), Kandergrund; Nils Bircher (2004), Mülenen; Andreas Grossen (2004), Adelboden; Niklas Trummer (2004), Adelboden. Die vollständige Rangliste finden Sie in unserer Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch/web-links.html
Mutter Andrea stand bereits früh im Eingangsbereich des Schulhauses Boden und verteilte ruhig und gelassen die Startnummern. Ihr Sohn Yannis konnte altershalber nicht mehr am GP starten und sorgte als Helfer dafür, dass die Piste bis zum letzten Fahrer in gutem Zustand blieb. Vater Martin hatte sich ausnahmsweise mal als Helfer abgemeldet – er wollte seine beiden Kinder Luana (2005) und Fabio (2008) betreuen.
Über 600 Kinder waren zum Grand-Prix-Migros-Ausscheidungsrennen in Adelboden angemeldet. Eine grosse Herausforderung für den Skiclub Adelboden, der wie immer das OK und die Helfer stellte. Die angekündigten frühlingshaften Temperaturen sorgten bereits im Vorfeld für viel Arbeit. Einige Stunden mit kälteren Temperaturen in der vergangenen Woche reichten dann aber, um die grüne Wiese in der «Chäla» zu beschneien, damit dort das Village im Schnee aufgebaut werden konnte. Die Zusammenarbeit des OKs und der Bahnen war perfekt, die Pisten präsentierten sich am Austragungstag in bester Verfassung.
Einmal mehr wurde am Weltcuphang attraktiver Skirennsport geboten. Die Jüngsten starteten um 10.30 Uhr zum Minirace, bei dem das Mitmachen alleine zählt. Eine Rangliste gibt es hier nicht, einen Preis erhalten jedoch alle. Im Village durften sich die Kinder anschliessend bei Spiel und Spass vergnügen. Das Angebot war gross: Laserschiessen, Ballwurf, Geschicklichkeitsspiele, Ski testen oder sich einfach nur in der vom Skiclub Adelboden betriebenen Festwirtschaft verpflegen.
OK-Chef Oliver Künzi zeigte sich nach dem Rennen äusserst zufrieden und dankbar: «Es ist immer wieder eine Freude, als Organisator auf so viele Clubmitglieder als Helfer zählen zu dürfen. Dies hilft auch mit, die Verbundenheit im Verein zu stärken. Ohne Freiwillige könnten solche Anlässe nicht durchgeführt werden. Immerhin waren heute deren 100 im Einsatz.» Die grösste Entschädigung für den enormen Aufwand sei, nachher an der Rangverkündigung in die strahlenden und leuchtenden Kinderaugen zu blicken. Dies sei Motivation für die Organisation weiterer Anlässe mit seinem Helferteam.