Am Freitagabend war Schluss
17.03.2020 Adelboden, SportCURLING Zum ersten Mal wurde die Junioren-Schweizermeisterschaft in Adelboden durchgeführt. Team Adelboden Chumi belegte den 6. Rang. Vor sieben Jahren wurde das Team gegründet – nun ist es Geschichte.
MICHAEL SCHINNERLING
«Wir haben es letztes Wochenende ...
CURLING Zum ersten Mal wurde die Junioren-Schweizermeisterschaft in Adelboden durchgeführt. Team Adelboden Chumi belegte den 6. Rang. Vor sieben Jahren wurde das Team gegründet – nun ist es Geschichte.
MICHAEL SCHINNERLING
«Wir haben es letztes Wochenende verpasst, Punkte zu holen. Wir starteten mit drei Niederlagen in die Schweizermeisterschaft», erklärt Skip Eliane Wilhelm. Obwohl sie zusammen mit Nicole Hari, Alessia Roth, Larissa Huggler und Jasmin Villars dann zwei Spiele gewann, war klar, dass man es nur mit zwei weiteren Siegen vielleicht noch unter die besten Vier schaffen konnte. «Wir standen unter Druck, spielten konzentriert. Bei uns schlichen sich jedoch viele Fehlsteine ein, und leider konnten wir die Fehler der anderen Teams nicht nutzen», so Alessia Roth.
Adelboden Chumi kämpfte weiter. Selbst als die vier Frauen nach dem 6. End gegen Baden-Limmattal am Freitagmorgen mit 8:2 zurücklagen, gaben sie nicht auf. Noch einmal konnten sie sich im 7. End zwei Steine gutschreiben lassen. Doch die Bürde des Rückstands war zu gross, und so gewann Team Baden mit 10:4. «Damit war klar: Wir haben keine Chance mehr auf die Qualifikation», berichtet Skip Wilhelm.
Um 16.30 Uhr nahmen die vier Frauen noch das letzte Spiel in Angriff und verloren knapp. Somit schlossen die Adelbodnerinnen die Meisterschaft auf dem 6. Rang ab. «Leider konnten wir nicht an die Leistung der Vorrunde anknüpfen. Es wäre schön gewesen, weiter vorne dabei zu sein – es sollte wohl nicht sein», so das Fazit von Eliane Wilhelm.
Ausklang in der Chumihütte
Für Adelboden Chumi war es speziell, zu Hause zu spielen. Normalerweise übernachten die Vier gemeinsam auswärts und stimmen sich auch gemeinsam ein. «Diesmal waren wir an dem Ort, wo wir regelmässig trainieren. Das machte es schwierig, in den Wettkampfmodus zu kommen», erklärte der Skip.
Nach sieben Jahren löst sich das Team Chumi nun auf. «Wir hatten eine gute Zeit. Was wir alles erlebten, war wunderschön», sagt Alessia Roth. Als Team habe man sich ohne grosse Worte verstanden. Bei den B-Schweizermeisterschaften in Wetzikon letztes Jahr holte Chumi eine Goldmedaille und wurde Schweizermeister. Bereits 2015 war man C-Meister geworden. In Erinnerung bleiben werden ebenfalls die Turniere in Oslo vom Oktober 2019 und Kitzbühel im November 2019. «Was wir an Freundschaften mit anderen Curlingspielern erleben durften, wird uns immer in Erinnerung bleiben», sagt Roth.
Nicole Hari, Alessia Roth, Larissa Huggler und Eliane Wilhelm liessen den Freitagabend in der Chumihütte ausklingen. «Zu Fuss kamen wir nach oben und mit dem Pistenfahrzeug wieder runter. Danach gings noch in die Weltcup-Bar in Adelboden. Es war ein cooler Abend», erzählt Wilhelm.
Spontane Helfer waren gefragt
Gemeinsam mit seinen neun OK-Mitgliedern organisierte Präsident Stefan Maurer die Junioren-SM. Vor zwei Jahren hatte man die Meisterschaften zugesprochen bekommen. Im letzten Juli begannen dann die OK-Sitzungen. «Wir haben im Curlingclub Adelboden unglaublich viele Helfer gefunden. Immerhin brauchte es deren 30 für diesen Event», so der OK-Präsident. Dann ging es auf Sponsorensuche. «Wir brauchten sehr gute Eismeister, und die hatten wir mit Erich Dänzer und René Friedli», fand Maurer. Auch die Spontaneität der Helfer sei wichtig gewesen. So musste man kurzfristig von zwei Livestreams auf vier umschalten, weil keine Besucher mehr zugelassen werden durften. «Alles in allem war es ein gelungener Anlass. Die gute Nachricht: Nächstes Jahr dürfen wir die SM wieder in Adelboden durchführen», schliesst Maurer.