SCHIESSEN Eigentlich wäre die Saison der Gewehr- und Pistolenschützen voll im Gange. Lokale, kantonale und nationale Wettkämpfe stünden an. Doch wegen des Coronavirus ist alles anders.

«Der Schweizer Schiesssportverband hat entschieden, alle Schiesstätigkeiten und alle Vereinsaktivitäten, egal welcher Art, bis Ende Mai 2020 zu sistieren», heisst es im Newsletter, den in diesen Tagen die Verbandsmitglieder des Schweizerischen Schiesssportverbands (SSV) erhalten haben. Ein Schiessverbot bis zum 31. Mai: Für den ambitionierten Sportschützen bedeutet das «Abwarten und Tee trinken», wie es Urs von Allmen, neu gewählter Präsident des Oberländischen Schützenverbands, ausdrückt.

Die Schützen sind dazu angehalten, ihr Sportgerät bis auf Weiteres im Waffenschrank zu lassen. «Der SSV ist zur Einschätzung gelangt, dass der Bund das Veranstaltungsverbot, das derzeit bis am 19. April gilt, mit grösster Wahrscheinlichkeit verlängern wird. Die Situation in Norditalien und im Tessin zeigt, dass für die Bewältigung der Coronakrise vier Wochen Ausnahmezustand nicht reichen. Um das Virus wirksam einzudämmen, muss das öffentliche Leben zwei Monate stillgelegt werden», heisst es im Newsletter.

Unkonventionelle Lösungen
In die Zeit bis Ende Mai fallen unter anderem alle Jungschützenkurse, das Einzelwettschiessen, der Oberländische Final der Gruppenmeisterschaft sowie die Amtsschiessen. Für einen Teil dieser Schiessanlässe hat der SSV bereits Zeitfenster geschaffen. Das obligatorische Bundesprogramm kann bis zum 30. September geschossen werden. Zudem geschieht es in diesem speziellen Jahr auf freiwilliger Basis. Die Schiesspflicht entfällt. Auch die Jungschützenkurse müssen erst am 30. September abgeschlossen sein. Eine spezielle Regelung wurde für das Feldschiessen getroffen. Statt wie vorgesehen am ersten Juniwochenende können es die Vereine als internen Vereinsanlass ebenfalls bis Ende September austragen. Der Berner Kantonalverband strebt an, dass das Feldschiessen im Kanton Bern dennoch an einem einheitlichen Wochenende ausgetragen wird. Das Datum steht aber noch nicht fest.

Wie der Gruppenmeisterschaftswettkampf ausgetragen werden soll und ob das Eidgenössische Schützenfest vom nächsten Sommer gar um ein Jahr verschoben wird, soll in den kommenden Tagen im SSV beraten werden. Die Verantwortlichen in den Schiesssportvereinen sind also gefordert, sich auf die spezielle Lage einzustellen und Flexibilität in der Terminplanung zu zeigen. Ganz bestimmt wird auch die Schiesssaison 2020 in die Geschichte eingehen.

MARCEL MARMET, CHEF PRESSE OSV

Weitere Infos zur aktuellen Entwicklung finden Sie unter www.frutiglaender.ch/web-links.html.

Schiessverbot bis Ende Mai

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