«Gottesdienst am offenen Fenster» nennt sich seit der Corona-Krise die Alternative zur Sonntagspredigt in Aeschi. Beim «Zusammensitzen auf Distanz» sei die Idee entstanden, erzählt Pfarrer Hansruedi von Ah. Alle Leute, egal welcher Konfession sie angehören, sind eingeladen, um 9.45 Uhr am ...
«Gottesdienst am offenen Fenster» nennt sich seit der Corona-Krise die Alternative zur Sonntagspredigt in Aeschi. Beim «Zusammensitzen auf Distanz» sei die Idee entstanden, erzählt Pfarrer Hansruedi von Ah. Alle Leute, egal welcher Konfession sie angehören, sind eingeladen, um 9.45 Uhr am offenen Fenster oder vor ihrem Haus ein Instrument zu spielen, zu singen oder stille Einkehr zu halten. Wie viele Menschen mitmachen, sei sekundär – gemeinsame Gedanken kennen keine Grenzen.
Vergangenen Sonntag spielten Daniela und Samuel Favri auf den Cornets vom Kirchturm wechselnd in jede Richtung englische Choräle. Spaziergänger setzten sich auf eine Bank im Kirchhof, Velofahrer hielten an, und sogar die Kühe auf der nahen Weide lauschten den für sie ungewohnten Weisen.
Telefon-Glücksrad fördert soziale Kontakte
Vor allem bei der älteren Bevölkerung und bei Alleinstehenden sorgt das neu lancierte Telefon-Glücksrad für Glücksmomente. Laufend nimmt Katechetin Barbara Favri Anrufe von Personen entgegen, die bei dieser Aktion mitmachen wollen. Mit Vreni Rösti, Mitglied des Kirchgemeinderates, spielt sie jeden Montag Glücksfee. Tags darauf verteilen sie die neuen Wochenpartner. Alle Teilnehmenden erhalten darauf einen Anruf von Unbekannt und dürfen selber jemanden telefonisch überraschen. «Bereits nach dem ersten Durchlauf erhielt ich viele positive Rückmeldungen», ist Barbara Favri begeistert. «Behalten die Leute weiterhin Kontakt untereinander, ist es umso besser.» Möglicherweise wird dies gar zu einem Selbstläufer.
KATHARINA WITTWER