In der Schweiz gibt es nebst den traditionellen Jass-Grenzen (französiche / deutsche Karten) auch «Viehzucht»-Grenzen. Mit den veränderten Bedingungen in der Landwirtschaft sind diese jedoch nicht mehr sakrosankt. Im Kanton Bern setzt man traditionell auf Simmentaler oder seit rund 50 Jahren ...
In der Schweiz gibt es nebst den traditionellen Jass-Grenzen (französiche / deutsche Karten) auch «Viehzucht»-Grenzen. Mit den veränderten Bedingungen in der Landwirtschaft sind diese jedoch nicht mehr sakrosankt. Im Kanton Bern setzt man traditionell auf Simmentaler oder seit rund 50 Jahren auch auf Swiss Fleckvieh oder Red Holstein. In der Innerschweiz – und auch im Haslital – sieht man vor allem Braunvieh. Interessanterweise verläuft diese Grenze also nicht zwischen den Kantonen, sondern zwischen Brienz und Meiringen.
Blüem- oder Ryf-Kühe sind auffällig gefleckt mit weissen Streifen auf Rücken und Bauch und verdanken ihren Namen einem «geblümten» Muster auf der Stirn: In manchen Regionen der Schweiz gelten sie als Glücksbringer für Stall und Hof. Vor allem im Appenzellerland und im Toggenburg gehört es zum guten Ton, beim Alpaufzug und bei der Alpabfahrt von einer Blüem- oder Gurt-Kuh (weisser Streifen rund um den Körper) die Herde anführen zu lassen. Auf vielen Betrieben werden heute gezielt einzelne Kühe mit dieser besonderen Zeichnung gezüchtet. Das abgebildete Tier aus Meiringen scheint sich allerdings nicht besonders um sein Aussehen zu kümmern.
KATHARINA WITTWER