Seit Mittwoch kann der Ski-Nachwuchs wieder in der Nordic Arena trainieren. Dafür war zunächst der Einsatz der Verantwortlichen gefragt: Sie mussten ein Schutzkonzept nach den Richtlinien von Swiss-Ski und dem Bundesamt für Gesundheit (BAG) erstellen.
SUSANNA STUDER
Gross war die Freude bei den Kandersteger NachwuchsspringerInnen, als sie nach acht Wochen Zwangspause endlich zum ersten Training eingeladen wurden. Zwar haben alle während des Lockdowns zu Hause eifrig weitertrainiert. Von ihren Trainern erhielten sie monatlich neue Übungspläne und konnten an ihrer Stabilität, Ausdauer und Beweglichkeit arbeiten. Doch das Wichtigste und Schönste – nämlich das Springen von der Schanze – war unmöglich.
Doch ganz «normal» wird das Training auch nach den Lockerungen nicht ablaufen. Analog zu anderen Sportarten müssen nun auch beim Skispringen recht viele Schutzmassnahmen beachtet werden. Die Verantwortlichen erarbeiteten dafür ein Konzept, das sie den AthletInnen vorgängig per E-Mail zustellten. So konnten Eltern ihre Kinder schon zu Hause mit den wichtigsten Regeln vertraut machen – etwa vor und nach dem Training die Hände mit Seife zu waschen, bereits in Trainingskleidern anzureisen und Getränke und Essen nicht mit anderen zu teilen. Die für die Kinder sicher am schwierigsten einzuhaltende Regel lautet: Abstand zu den TrainingskollegInnen. Wie schön wäre es doch gerade jetzt, nachdem man sich so lange nicht gesehen hat, die Kollegen mit einem «Handshake» oder einer Umarmung zu begrüssen.
Je eine Zone für vier Kinder
Endlich kam der lang ersehnte Mittwoch, und die jungen SkispringerInnen machten sich auf den Weg zur Schanzenanlage. Schon bei der Ankunft fielen die gelben Absperrbänder auf. Sie sind Teil der vorgegebenen Schutzmassnahmen und unterteilen die Nordic Arena in Zonen. Pro Zone darf sich nur eine Trainingsgruppe (maximal 4 Springer und ein Trainer) aufhalten. Autos dürfen nur noch auf dem markierten Parkplatz abgestellt werden. Eltern und Zuschauer dürfen sich nicht innerhalb der Zonen aufhalten und nur in Kleingruppen von maximal 5 Personen zusammenstehen. Kontakt zu den Kindern ist während des Trainings nicht gestattet.
Schon am ersten Trainingstag hielten sich alle an die Regeln und sprangen konzentrierter als sonst – und auch sehr weit fürs erste Training nach so langer Zeit. «Man merkt, dass die NachwuchsspringerInnen fleissig ihre Lockdown-Übungen absolviert haben», bilanzierten Martin Lüthi, Verantwortlicher Skisprung SC Kandersteg, und Stützpunkttrainer Urs Niedhart. Nach dem Training gingen zwölf motivierte SpringerInnen glücklich nach Hause.