Der «Frutigländer» wird weitergeführt

  09.06.2020 Frutigen, Region

IN EIGENER SACHE Nachdem die Einstellung des «Frutigländers» angekündigt wurde, war die Betroffenheit der Leserschaft und der Verantwortlichen in den Gemeinden gross. Nun zeichnet sich eine Lösung ab: Der «Frutigländer» erscheint zusammen mit dem «Frutiger Anzeiger» nach dem 30. Juni weiterhin.

Es ist unbestritten: Der Lockdown hinterlässt in der Schweizer Wirtschaft tiefe Spuren. Auch der «Frutigländer» ist davon massiv betroffen. Die Ankündigung vom 29. Mai, dass aufgrund der wirtschaftlich düsteren Aussichten die Regionalzeitung für das Frutigland eingestellt werden muss, hat bei den Leser-Innen, in der Bevölkerung und den Gemeinden des Frutiglandes eine grosse Betroffenheit ausgelöst. Die unabhängige Zeitung mit fundiert recherchierten Artikeln, mit Analysen, Kommentaren und Kolumnen hat sich während den 15 Jahren ihres Bestehens grossen Respekt und eine hohe Wertschätzung verschafft. Verleger Bernhard Egger vom «Frutiger Anzeiger» sowie die Gebrüder Frank und Richard Müller vom «Anzeiger von Saanen» haben den «Frutigländer» 2005 ins Leben gerufen. Bernhard Egger hat den «Frutigländer» als Verleger mit Herzblut beständig weiterentwickelt und zu dem gemacht, was er heute ist: eine angesehene Regionalzeitung mit einer umfassenden Berichterstattung.

Damit nun ein solch wichtiges Organ der Meinungsbildung nicht verschwindet, hat unter der Leitung der Einwohnergemeinde Frutigen ein Treffen aller politischen Gemeinden des Frutiglandes stattgefunden. Die Gemeindevertreter haben bestätigt, wie wichtig der «Frutigländer» für die Talschaft sei und wie schade es wäre, diesen zu verlieren. «Wir stehen hinter der Zeitung für das Frutigland und würden das Verschwinden der Regionalzeitung sehr bedauern», hiess es an den Treffen unisono.

Eine Abeitsgruppe, in die Frank und Richard Müller als Verleger aus Gstaad eingebunden sind, wurde gebildet mit dem Ziel, die Zeitung zu erhalten. Die Gebrüder Frank und Richard Müller sind Inhaber der Müller Medien AG in Gstaad und verantwortlich für die Herausgabe des «Anzeigers von Saanen», der bereits im 140. Jahrgang steht. In konstruktiven Gesprächen konnte eine Lösung für den Erhalt des «Frutigländers» gefunden werden. Es kann schon heute gesagt werden, dass der «Frutigländer» auch nach dem 30. Juni 2020 erscheinen wird – mit einem leicht geänderten Erscheinungsbild und einem angepassten Konzept.

Ab sofort wird Richard Müller als Verleger die Arbeit aufnehmen und versuchen, mit allen beteiligten Partnern ein wirtschaftlich und publizistisch tragbares Konzept zu entwickeln. Martin Hasler wird als Verlagsleiter weiterhin in der Frutigländer Medien AG tätig bleiben. Mit allen betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Verlag und Redaktion werden in den nächsten Tagen Gespräche geführt. Bernhard Egger ist als Verleger / Geschäftsleiter bereits zurückgetreten und wird Mitte Juni aus dem Verwaltungsrat der Frutigländer Medien AG ausscheiden.

Der Verlag des «Frutigländers» dankt den Abonnentinnen und Abonnenten, welche der Zeitung weiterhin die Treue halten. Der neue Verleger weiss, dass noch grosse Herausforderungen zu bewältigen sind. Doch ist er zuversichtlich, dass eine erfolgreiche Weiterführung möglich ist.

Schon heute sei Bernhard und Rita Egger für ihr immenses Schaffen während der letzten 15 Jahre beim «Frutigländer» und beim «Frutiger Anzeiger» und sowie für die Talschaft herzlich gedankt.

DER VERLEGER RICHARD MÜLLER


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