Als am Abend des 10. Juni Sennen und Helfer mit ihren Viehherden ins Unter Birg zügelten, traf man dort nicht nur spärlich gewachsenes Gras an. Vielmehr war es Heu, das man hätte mähen können! Samuel Pieren, der dieses Jahr seinen 55. Alpsommer als selbstständiger Senn verbringt und auch ...
Als am Abend des 10. Juni Sennen und Helfer mit ihren Viehherden ins Unter Birg zügelten, traf man dort nicht nur spärlich gewachsenes Gras an. Vielmehr war es Heu, das man hätte mähen können! Samuel Pieren, der dieses Jahr seinen 55. Alpsommer als selbstständiger Senn verbringt und auch schon vorher als Statter tätig war, kann sich an einen solch frühen Besatztag nicht erinnern, auch im Seybuch der Alp findet man keine frühere Besatzdaten.
Am letzten Samstag ging es dann zur nächsten Station. Schon am frühen Morgen leuchtete der Wildstrubel golden dem Tal entgegen, während Senner-Innen und Helfer in der Morgendämmerung ihre Herden im Unter dem Birg zusammentrieben. Das Vieh wurde mit Glocken versehen, und eine «Zügleta» nach der andern schlängelte sich langsam durch die hohe Felswand der Alp entgegen. Rund 90 Minuten brauchen die Tiere für die rund 600 Höhenmeter bis zum Ziel.
Diesmal keine Menschenmassen
Obschon das schöne und klare Wetter einladend wirkte, war es wegen der Corona-Massnahmen verboten, für den Alpaufzug auf Engstligen Reklame zu machen. Deutlich weniger Zuschauer begleiteten dieses Jahr das Spektakel, was dem Anlass einen ruhigen Charakter verlieh.
Bei der «Alplegi» stand nur eine kleine Menge, welche die Ankommenden mit Händeklatschen empfang. Selbst die Leitung der Bergbahnen Engstligenalp AG fehlte nicht und offerierte den Ankömmlingen ein Getränk und Snacks. Auch der scheidende Geschäftsführer Roger Steiner und sein Nachfolger, Dominik Honegger waren mit dabei.
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