SCHWINGEN Nach 91 Tagen durften die Jung- und Nachwuchsschwinger sowie die Aktiven wieder in Reichenbach trainieren. Für alle war es ein tolles Gefühl, endlich das Sägemehl unter den Füssen zu spüren.
SCHWINGEN Nach 91 Tagen durften die Jung- und Nachwuchsschwinger sowie die Aktiven wieder in Reichenbach trainieren. Für alle war es ein tolles Gefühl, endlich das Sägemehl unter den Füssen zu spüren. GALERIE MICHAEL SCHINNERLING «Bereit für ein Schwingfest» Die Aktiven gaben Vollgas Im Moment sind alle froh, wieder trainieren zu dürfen. Ob es jedoch noch ein Schwingfest geben wird, ist offen. «Für uns ist es wichtig, die sportliche Tradition aufrechtzuerhalten. Unsere Hoffnung liegt darin, dass sich bis September alles etwas normalisiert und wir mit Zuschauern Schwingfeste geniessen dürfen», sagte Präsident Ruedi Zahler.
Ab sofort gibt es jeden Donnerstag – unter Einhaltung der vom Verband vorgegebenen Regelungen – wieder Schwingtraining in Reichenbach. «Zuerst gehen wir zum Vitaparcours. Danach wärmen wir uns auf, etwa mit Rumpfbeugen oder Bodenübungen», erklärte Trainer André Zurbrügg. Die Jung- und Nachwuchsschwinger mit Jahrgang 2004 bis 2013 teilten sich in zwei Gruppen auf. Die Älteren blieben im Schwingkeller, während die Jüngeren im Freien übten. «Die Jung- und Nachwuchsschwinger sind erfreut, dass wir wieder trainieren können. Und es wäre schön, wenn wir noch dieses Jahr ein Jungschwingerfest hätten», fügte Zurbrügg an.
Der Nachwuchs war mit grossem Eifer im Einsatz. Zurbrügg wird beim Training unterstützt von Thomas Lauener, Bruno Schmid und Josias Wittwer. Nach dem Aufwärmen folgte noch freies Schwingen: «Mann gegen Mann» ging es nun ins Sägemehl.
Während des Lockdowns gab es für die Jung- und Nachwuchsschwinger keine Trainingspläne. Manche hielten sich mit Jogging, Velofahren oder Holzhacken fit. Der zehnjährige Kilian Scherz machte Liegestütze und wanderte. Der Jungschwinger ist seit vier Jahren mit dabei. «Ich habe mich sehr gefreut, dass es wieder losgeht. Das Zusammensein mit Freunden und Kameraden und das Schwingen gegeneinander hat mir gefehlt.» Nach dem ersten Training zeigte sich Scherz selbstbewusst: «Ich wäre bereit für ein Schwingfest.» Offiziell wären noch vier Jungschwingertage im September möglich: Boltigen, Bergerie de Court, Attiswil und Latterbach.
Auch die Aktiven durften im Anschluss an die Jungschwinger ihr erstes Training absolvieren. Gestartet wurde ebenfalls mit einer Aufwärmrunde. «Wir machen einen sanften Einstieg, sodass sich niemand verletzt. Schulschwingen und Technik werden im Fokus stehen», erklärte Trainer Josias Wittwer.