Am 26. November 1932 kam Emilie an einem kalten Winterabend an Prasten auf Ried als fünftes von sechs Kindern auf die Welt. Im Kriegsjahr 1939 ging sie zum ersten Mal ins alte Oberfeld-Schulhaus in die Schule. Fast zeitgleich wurde ihr Vater bei Kriegsausbruch an die Grenze beordert, und Emilie ...
Am 26. November 1932 kam Emilie an einem kalten Winterabend an Prasten auf Ried als fünftes von sechs Kindern auf die Welt. Im Kriegsjahr 1939 ging sie zum ersten Mal ins alte Oberfeld-Schulhaus in die Schule. Fast zeitgleich wurde ihr Vater bei Kriegsausbruch an die Grenze beordert, und Emilie half von da an ihrem ältesten Bruder Adolf bei der Pflege der Tiere.
Als elfjähriges Mädchen ging sie erstmals an Gungg «z’ Bärg». 1947 wurde Emilie in Frutigen konfirmiert und lernte einige Jahre später Gottlieb Klopfenstein, genannt Acherli Godi, kennen und lieben. Nach der Heirat 1957 wurden den beiden vier gesunde Kinder (Fritz, Kläri, Heidi und Hilda) geschenkt. Nach fünf Ehejahren hat das Schicksal Emilie dann aber hart getroffen, verunfallte doch Gottlieb beim Holzen schwer und war danach mehr als ein Jahr ans Spitalbett gefesselt. Nur dank der Mithilfe der Familie, der Nachbarn und Freunde konnte sie die Arbeiten auf dem Bauernhof mit vier kleinen Kindern meistern.
Nach 38 schönen und bewegten Ehejahren verstarb Gottlieb nach schwerer Krankheit am 28. August 1995. Der Tod ihres Ehemanns traf Emilie schwer. Trost und Freude spendete ihr in der Zeit danach ihre Familie. Die Besuche ihrer Kinder und Grosskinder waren Emilie sehr wichtig, und sie liess jene jeweils nur ungern wieder gehen, umarmte und herzte alle. Auch in ihrer Rolle als «Urgrosi» von drei Buben ging Emilie auf, und besonders wichtig war es ihr, die vier Hochzeiten ihrer Grosskinder mitzuerleben und jeweils bis fast zum Ende mitzufeiern. Nach einem Sturz verliess Emilie ihr Heim im Acherli und zog vor drei Jahren ins Altersheim in Frutigen. Dort ist sie am Morgen des 4. Mai 2020 friedlich eingeschlafen.
Emilies liebevolle Art, ihr Humor und ihre Gewitztheit, ihre Offenheit für Neues, ihr Mut, das Leben ohne zu jammern anzunehmen, und ihre Freude an Gesprächen bleiben auf immer in unseren Herzen und Erinnerungen. Emilie, wir vermissen dich und werden dich nie vergessen.