RADSPORT Bei der Swiss Ultracycling Challenge galt es, aus allen Kantonen je eine Postkarte an den Veranstalter zu schicken. Teilgenommen hat auch Bruno Kropf aus Emdthal. Er startete mittwochs in Airolo und traf am Freitagmorgen in Bern ein.
MICHAEL SCHINNERLING
«Bruno ist eben durch Niederwangen gefahren. In wenigen Minuten wird er hier ankommen», rief Kropfs Partnerin Karin Perren den Anwesenden zu. Am Donnerstagmorgen hatte der Frutigländer seine Ankunft beim Bundeshaus auf 9 Uhr am Freitag geschätzt. Um 8.41 Uhr fuhr er schliesslich über die «Ziellinie». Bruno Kropf sah aus, als wäre er gerade losgefahren. Keine Spur von zwei schlaflosen Nächten und den zurückliegenden Strapazen. Für das Ultrarennen mit 887 km brauchte Kropf 46 Std. 41 Min. «Das ist eine super Leistung», erklärte der Co-Organisator der Challenge, Marc Egger. Für solch ein Rennen braucht es eine sehr gute Vorbereitung. Strecke, Material, Verpflegung, Bekleidung usw. wollten im Vorfeld geplant sein. «Alles musste mitgeführt werden. Eine Unterstützung durch Dritte war verboten», so Kropf. Gemeinsam mit 15 anderen Fahrern startete der Biker am 2. September in Airolo. Ziel war der Gotthard. Die längste Steigung nahm er als erstes in Angriff. «Ich wollte nicht zum Schluss noch so eine Höhe bewältigen müssen.»
«Es war ein wunderschönes Erlebnis»
Kropfs Reise ging dann vom Tessin nach Uri, Ob- und Nidwalden, Luzern, Zug, Schwyz, Glarus, St. Gallen, Graubünden, Appenzell Inner- und Ausserrhoden, Thurgau, Zürich, Schaffhausen, Aargau, Basel-Stadt, Basel-Land, Solothurn, Jura, Neuenburg, Waadt, Genf, Wallis, Freiburg und schliesslich Bern. Was bleibt dem Emdthaler nach 26 bereisten Kantonen? «Es war ein wunderschönes und sehr intensives Erlebnis. Wie klein die Welt ist, sah man, wenn andere Teilnehmer zur gleichen Zeit in Tankstellenshops eintrafen», so Kropf. An der Challenge nahmen 27 Einzelfahrer, 9 Doppel und 2 Teams teil. Sie alle mussten am 6. September spätestens um 12 Uhr in Bern eintreffen. Direkt im Anschluss begann die «Finisher-Party».