LEICHTATHLETIK Zwei Jahre nach ihrer Gründung konnte die LV Kandertal ihren ersten grossen Triumph feiern: An der Nachwuchs-Schweizermeisterschaft in Lausanne erkämpfte sich die Frutigerin Lisa Friedli den Sieg im Dreisprung.
Im Mai 2018 gründeten die Turnvereine ...
LEICHTATHLETIK Zwei Jahre nach ihrer Gründung konnte die LV Kandertal ihren ersten grossen Triumph feiern: An der Nachwuchs-Schweizermeisterschaft in Lausanne erkämpfte sich die Frutigerin Lisa Friedli den Sieg im Dreisprung.
Im Mai 2018 gründeten die Turnvereine Frutigen und Reichenbach sowie der LC Scharnachtal nach längerer Vorbereitung die Leichtathletikvereinigung (LV) Kandertal. Ziel des Vereins ist es, den talentierten Nachwuchsleichtathlet-Innen im Kandertal eine wettkampfund leistungsorientiere Struktur mit gut ausgebildeten Coaches zur Verfügung zu stellen.
Das Training der LV Kandertal fand von Beginn an sehr guten Anklang, und in den letzten zwei Jahren konnten an regionalen und kantonalen Wettkämpfen erste Erfolge gefeiert werden. Im Herbst 2019 ging es zum ersten Mal an eine Nachwuchs-Schweizermeisterschaft und im Winter 2020 erstmals an die nationalen Meisterschaften in der Halle. Dabei gab es zwischendurch auch kleinere Enttäuschungen, die teilweise schmerzhaft waren. Mit dem richtigen Fokus konnten daraus jedoch auch Lehren gezogen werden.
Lisa Friedli und Ronja Däpp vertraten am letzten Wochenende an der Schweizermeisterschaft in Lausanne die Farben der Leichtathletikvereinigung Kandertal. Ronja startete am Samstag über 100 m und am Sonntag über 200 m. Wie alle Laufdisziplinen sind auch die Sprints in den letzten Jahren enorm umkämpft. Für einen Finalplatz muss am Tag X alles stimmen. In beiden Disziplinen verpasste Däpp den Finaleinzug, konnte jedoch wieder wichtige Erfahrungen sammeln für die nächste nationale Meisterschaft.
Ein Exploit gelang der Dreispringerin Lisa Friedli. Nach einem Nuller im ersten Versuch fand sie sehr gut in den Wettkampf und sprang bereits beim zweiten Anlauf auf 11,19 m. Die Kampfrichter jedoch machten einen Messfehler und schrieben einen Meter zu wenig auf. Prompt reagierte das Publikum, worauf der Fehler korrigiert wurde. «Ich hatte von diesem Sprung eigentlich ein sehr gutes Gefühl und war komplett irritiert», so die Frutigerin. Vor dem sechsten und letzten Umgang war sie mit 11,23 m auf Kurs für die Bronzemedaille.
Beim letzten Sprung setzte das Nachwuchstalent seine Energie nochmals voll ein und sprang mit 11,49 m zur Goldmedaille. «Als ich zuoberst auf dem Podest stand und mir die Goldmedaille umgehängt wurde, hatte ich noch gar nicht realisiert, dass ich Schweizermeisterin geworden bin.» Sowohl für Friedli als auch für den jungen Klub war die Sensation perfekt.
HEINZ ZURBRÜGG, LC SCHARNACHTAL / REDAKTION