Zweimal Riesenslalom beim Weltcup 2021?
22.09.2020 Adelboden, SportFrüherer Saisonauftakt, alle Rennen in Europa – aufgrund der Corona-Pandemie hat die FIS ihren Weltcup-Kalender angepasst. Betroffen davon sind auch die Adelbodner Skitage: Am Chuenisbärgli findet voraussichtlich ein zusätzlicher Wettkampf statt.
BIANCA HÜSING
Früherer Saisonauftakt, alle Rennen in Europa – aufgrund der Corona-Pandemie hat die FIS ihren Weltcup-Kalender angepasst. Betroffen davon sind auch die Adelbodner Skitage: Am Chuenisbärgli findet voraussichtlich ein zusätzlicher Wettkampf statt.
BIANCA HÜSING
In weniger als vier Wochen beginnt im österreischischen Sölden die Weltcup-Saison. Schon dieser Auftakt stellt eine Besonderheit dar: Um Rennteilnehmer und -mitarbeiter besser von Touristen trennen zu können, hatten die Veranstalter eine Vorverlegung des Rennens um eine Woche beantragt. Aus ganz ähnlichen Erwägungen hat der Internationale Skiverband FIS in den letzten Wochen seinen Weltcup-Kalender umgestellt. Bereits im August verkündete er, in den USA und in Kanada würden keine Rennen stattfinden. Zur Sicherheit der Beteiligten würde man die Reisetätigkeit einschränken und sich ausschliesslich auf Europa konzentrieren. Um im Wettkampfprogramm dennoch keine Abstriche machen zu müssen, verteilte die FIS die Nordamerika-Wettkämpfe auf bestehende Veranstalter – unter anderem in der Schweiz.
Im Lohnerdorf begrüsst man den Entscheid
Hierzulande macht wie immer St. Moritz den Anfang. Diesmal finden die Super-G-Rennen der Frauen allerdings schon am 5. und 6. Dezember statt. Gesamthaft sind in der Schweiz fünf Stationen mit 19 Rennen geplant. Die Wiederaufnahme von Davos in den alpinen Weltcupkalender wird derweil auf den 1. Januar 2022 verschoben. Die Premiere des Parallel-Events fällt unter anderem deshalb aus, weil Damen und Herren dieses Jahr getrennt reisen und weil das Rennen in Davos in die touristische Hochsaison fallen würde.
Die FIS konzentriert sich nach eigenen Angaben auf Veranstaltungsorte, an denen mehrere Rennen innerhalb weniger Tage durchgeführt werden können. Dazu gehört zweifelsohne Adelboden. Das Weltcupspektakel am Chuenisbärgli soll denn auch um einen Riesenslalom erweitert werden. 2021 beginnt das Ski-Wochenende hier bereits am Freitag, 8. Januar. Wie Weltcup-Geschäftsführer Christian Haueter bestätigt, wurde das dritte Rennen von SwissSki in Absprache mit den Veranstaltern eingegeben. «Es geht vor allem darum, dass genügend Riesenslaloms im bevorstehenden herausfordernden Weltcup-Winter veranstaltet werden können – und wir bieten dabei Hand.» Obwohl damit freilich ein organisatorischer und finanzieller Mehraufwand verbunden ist – etwa durch ein zusätzliches Preisgeld, mehr Helfereinsätze und die erweiterte Unterbringung und Verpflegung der Teams – begrüsst Haueter den dritten Tag im Adelbodner Rennkalender: «Für Adelboden und für den Schneesport allgemein werten wir es als positives Zeichen, wenn drei Rennen am legendären Chuenisbärgli ausgetragen werden können und dadurch die mediale Präsenz noch ausgeweitet wird.» Noch handelt es sich beim modifizierten Weltcup-Kalender allerdings um ein Provisorium. Der definitive Entscheid wird Anfang Oktober gefällt.
Corona-Tests für alle Beteiligten
Ungewiss ist ebenfalls, ob die Rennen vor Publikum ausgetragen werden. Um das abschliessend beurteilen zu können, wartet das Adelbodner OK die kantonale Verordnung zu Grossanlässen ab.
Das FIS-Präventionskonzept lässt aber bereits erahnen, wie aufwendig die Durchführung des kommenden Weltcups selbst ohne Zuschauer sein dürfte. Sämtliche Beteiligte – vom Athleten bis zum Helfer – werden in vier verschiedene Gruppen unterteilt, für die je eigene Corona-Testprotokolle definiert werden. Grundsätzlich muss jeder Teilnehmer ein negatives Testergebnis vorweisen, das nicht älter als drei bis vier Tage sein darf. Auch vor Ort muss alle drei bis vier Tage getestet werden; die Kosten werden von der Person oder der verantwortlichen Gruppe getragen (d. h. Teams, FIS, Organisator für Personal, Sender usw.). Zudem sollen Teilnehmer die COVID-App auf ihren Geräten installieren.