MARIANNE MÜLLER-LIGGENSTORFER, KANDERSTEG
15.01.2021 NachrufLiebe Marianne,
du bist am 11. November 2020 von uns gegangen, bevor wir uns verabschieden konnten. Einen Herzinfarkt hast du nicht mehr überlebt. Wir denken aber sehr gerne an dich.
Zwei Jahre nach der Heirat deiner Eltern Cathrine Bertschinger und Emil Liggenstorfer erblicktest du am ...
Liebe Marianne,
du bist am 11. November 2020 von uns gegangen, bevor wir uns verabschieden konnten. Einen Herzinfarkt hast du nicht mehr überlebt. Wir denken aber sehr gerne an dich.
Zwei Jahre nach der Heirat deiner Eltern Cathrine Bertschinger und Emil Liggenstorfer erblicktest du am 8. April 1949 das Licht der Welt. Nach weiteren 20 Monaten wurde deine Schwester Lotti geboren. Mit ihr zusammen erlebtest du eine schöne und gute Erziehung. Deine Eltern lehrten dich christliche Werte wie Achtung vor jedem Menschen, Dankbarkeit, Ehrlichkeit und Genügsamkeit. Wesentlich zu deinen ersten Lebenserfahrungen gehörten deine lieben Grosseltern, die mit euch im gleichen Haus wohnten. Grosi konnte alles flicken, nur die tote Amsel nicht. So lerntest du den Umgang mit dementen und gebrechlichen Menschen.
Deine Eltern nahmen dich auf unzählige Wanderungen und Bergtouren mit. Sie förderten in dir die Liebe zu den Bergen.
Nach dem Besuch der Sekundarschule verbrachtest du ein Jahr an der Haushaltungsschule in Fribourg und anschliessend absolviertest du die KV-Lehre in Thun. Während verschiedener Sprachaufenthalte in Italien, Südamerika und den USA hast du Französisch, Englisch, Spanisch und Italienisch gelernt. Mit diesen Kenntnissen hast du auf deinen Reisen in verschiedene Länder immer rasch Kontakt zur Bevölkerung gefunden. Du hast diese Kontakte auch immer gepflegt.
Für die Führung von Gaststätten im Engadin und Berner Oberland hat du 1976 das Wirtepatent erworben.
Mit 16 Jahren tratest du dem Frauen-Alpen-Club Thun und später dem SAC Blümlisalp bei, bis zu deinem Tod warst du dort ein treues Mitglied. Deine Freude am Bergsteigen führte dich nach Mexiko auf den Popocatépetl (5426 m ü. M.), nach Argentinien auf den Aconcagua (6962 m ü. M.), nach Afrika auf den Kilimandscharo (5895 m ü. M.), um nur ein paar Gipfel aus der langen Liste zu nennen.
Im Jahre 1974 führte dich Ernst Müller, Bergführer, in der Thuner Scherzligkirche an den Traualter. Mit ihm hast du viele Touren im In- und Ausland unternommen. Die Ehe zerbrach im Jahre 1992. Mit der Scheidung wurde in dir etwas Intimes, Wertvolles zerstört. Im christlichen Sinne hast du allen verziehen und keine Ansprüche an deinen immer noch geliebten Mann gestellt.
Du hast dich immer für schwächere Menschen eingesetzt. Dafür hast du dich 1972 im PluSport zur Gruppenleiterin im Schwimmen und Turnen ausgebildet und hast seither unzählige Lager und sportliche Anlässe wie Langlauf, Ski Alpin und Rollstuhl-Rugby begleitet.
1999 hast du in Kandersteg ein Eigenheim gekauft. Es war nun dein Basislager, dein Daheim mit deinen beiden Katzen Cindy und Pepe.
Das Trachtenkleid war dein steter Begleiter. Schon als Kind trugst du es mit Freude. Du warst ein richtiges «Tanzfüdli» und so war es logisch, dass du dich der Trachtengruppe Kandergrund anschlossest. Dort konntest du auch dein Theatertalent ausspielen, entweder als Darstellerin oder als Regisseurin. Du dientest auch etliche Jahre als Kassiererin.
Im Jahre 2005 heiratete deine Schwester Lotti und damit wurdest du als Trauzeugin auf einen Schlag Tante von fünf Kindern und damals drei Grosskindern. Sie bedeuteten dir sehr viel. Sie werden deine Bretzeli und das Theaterspielen mit dir vermissen.
Du hast auch seelische und psychische Tiefen und Höhen des Lebens durchgestanden. Sie haben dein Herz geschwächt. Vor zwei Jahren wurden Herzoperationen erforderlich.
Es folgten zwei schöne Jahre. Mit deinem Partner Hans durftest du noch einige schöne Reisen und Ausflüge geniessen.
Nun bist du von uns gegangen. Wir alle sind traurig und vermissen dich.
LOTTI, EUGEN UND HANS