Am 22. Juni 1939 wurde Ruedi Michel als erster von drei Söhnen in Burglauenen / Grindelwald geboren. Die damaligen Lebensverhältnisse waren sehr bescheiden. Schon früh musste Ruedi im kleinen Bergbauernbetrieb mithelfen. Nach Stationen als Statterbub auf der Bussalp und als Helfer daheim ...
Am 22. Juni 1939 wurde Ruedi Michel als erster von drei Söhnen in Burglauenen / Grindelwald geboren. Die damaligen Lebensverhältnisse waren sehr bescheiden. Schon früh musste Ruedi im kleinen Bergbauernbetrieb mithelfen. Nach Stationen als Statterbub auf der Bussalp und als Helfer daheim konnte er im Jahr 1956 die Lehre zum Zimmermann beginnen. Das Arbeiten mit dem warmen Material Holz wurde zu einem Glücksfall für Ruedis ganzes Leben. Es erfüllte ihn immer wieder neu mit Freude.
Um sich den Arbeitsweg zu erleichtern, kaufte sich Ruedi nach der Abschlussprüfung und der RS ein Motorrad. Ein schwerer unverschuldeter Unfall zwang ihn zu einem fast viermonatigen Spitalaufenthalt in Interlaken, wo er von einer gewissen Heidi Mürner besonders liebevoll umsorgt wurde – wiederum ein Glücksfall, denn sie wurde später seine Ehefrau.
Nach Ruedis Weiterbildung an der Holzfachschule in Biel heirateten die beiden im Mai 1963. Ruedi zog dann von Burglauenen nach Faltschen in das Haus seiner Schwiegereltern. Ab dem Frühling 1969 absolvierte er in Bern die Ausbildung zum uniformierten Postangestellten. Diese Tätigkeit übte er dann bis zu seiner Pensionierung aus.
Als die Familie mit der Geburt von Ruedi Junior im Jahr 1964 und Tochter Verena im Jahr 1968 grösser wurde, übernahmen Heidi und Ruedi im Herbst 1970 das Haus der Schwiegereltern. Im Dezember desselben Jahres wurde ihnen das dritte Kind, Tochter Elisabeth, geschenkt. Mit dem Kauf des Hauses konnte sich Ruedi nun auch in seinem ersten Beruf als Zimmermann verwirklichen. Das Gebäude wurde stetig ausgebaut und erweitert, da sich im Februar 1979 noch der «Nachzügler» Hanspeter ankündigte. Ein wahres Geschenk, eine gesunde Familie!
Eine grosse Leidenschaft von Ruedi war der Laufsport. Er absolvierte über 200 Waffenläufe, etliche Bergläufe und Marathons. Dieses Hobby erfüllte ihn sehr, konnte er doch in den vielen Trainings Energie tanken für seine übervollen Arbeitstage. Ruedi war ein Naturfreund, liebte in jungen Jahren das Bergsteigen mit Seil und Pickel, später das Wandern mit der Familie. Auch das Reisen mit seiner Heidi ins In- und Ausland haben ihm wunderschöne und unvergessliche Momente beschert, allen voran die Reise nach Island mit lieben Freunden!
Auch im Wald war Ruedi gerne, die schwere Arbeit beim Holzen und das Aufschichten des Brennholzes für den Winter waren für ihn eine grosse Genugtuung! Er erfreute nicht nur sich selbst mit den wunderschönen, perfekt geschichteten «Holzbeigen» – nein, sie wurden zu Ruedi Michels Markenzeichen!
Als der erste Schnee über das Land zog, musste die Familie am 5. Dezember 2020 völlig unerwartet und schweren Herzens Abschied nehmen vom geliebten Ehemann, Dätti, Grossätti, Urgrossätti, Freund und Verwandten. Nach einem schweren Herzinfarkt und späteren Herzstillstand darf Ruedi nun bei seinem himmlischen Vater zur Ruhe kommen.