IMPFSTOFF VOM MARS
Wer Kinder hat, kennt es nur zu gut: das ewige «Warum»-Spiel. Auf jede Erklärung folgt ein weiteres «Warum?», die Suche nach Antworten wird immer schwieriger, der Gefragte immer verzweifelter und irgendwann will er das Gespräch nur noch abwürgen. ...
IMPFSTOFF VOM MARS
Wer Kinder hat, kennt es nur zu gut: das ewige «Warum»-Spiel. Auf jede Erklärung folgt ein weiteres «Warum?», die Suche nach Antworten wird immer schwieriger, der Gefragte immer verzweifelter und irgendwann will er das Gespräch nur noch abwürgen. Wissenschaft ist ähnlich zäh. Ratlos stehen Archäologen vor den Pyramiden und fragen sich: Wie um alles in der Welt haben es die alten Ägypter geschafft, mehrere Millionen Steinblöcke zu bewegen und derart präzise aufzuschichten? Und warum überhaupt? Theorien werden aufgestellt, wieder verworfen. Man findet Hinweise, aber keine Beweise. Jahrzehntelang gräbt und gräbt man, um am Ende nur wenig aufzudecken. Wie unbefriedigend.
Zum Glück gibt es Erich von Däniken. Der berühmteste Beatenberger der Welt hat immer eine Antwort. Seine «Forschung» funktioniert so: Alles, was irgendwie beeindruckend ist, kann nicht von Menschenhand gemacht sein. Die Pyramiden? Ausserirdische warens. Stonehenge? Aliens. Der menschliche Verstand? Durch Paarung mit Ausserirdischen entstanden. Der Vorteil dieser Theorie liegt auf der Hand: Man kann sie nicht widerlegen. Im Zweifel lügen halt die Medien. Auch sind Aliens äusserst lukrativ. Während Wissenschaft viel Geld kostet, kann man mit ihnen sogar reich werden. Von Däniken hat über 60 Millionen Bücher verkauft und wird weltweit von einer grossen Fangemeinde angehimmelt.
Weniger einträglich war hingegen sein «Mystery Park» in Matten. Kurz nach dessen Eröffnung 2003 ging das Unternehmen pleite, und auch unter neuer Führung will der heutige «Jungfrau-Park» nicht gerade florieren. Richtig viel los ist hier eigentlich erst seit Corona – seit Tausende sich hier testen und neuerdings auch impfen lassen.
Ein Impfzentrum ausgerechnet im «Mystery Park»? Was abwegig klingt, könnte ein cleverer Schachzug der Berner Regierung sein, auch Verschwörungstheoretiker an die Nadel zu locken. Nichts ahnend kommen sie her, um etwas über Aliens zu lernen und zack! – haben sie das vermeintliche Gift im Arm. Ich habe allerdings eine andere Theorie: Der Impfstoff ist eigentlich viel zu schnell entwickelt worden und viel zu wirksam, um von Menschenhand gemacht zu sein ...
IM AUFTRAG DER REGIERUNG: BIANCA HÜSING
B.HUESING@FRUTIGLAENDER.CH