Im Jahr der Geisterrennen hat sich das Chuenisbärgli von seiner abweisendsten Seite gezeigt und an den beiden Riesenslaloms 38 von insgesamt 129 Startenden abgeworfen. Dass der spektakuläre Zielhang den Athleten alles abverlangt, ist nichts Neues. Er ist steil und technisch äusserst ...
Im Jahr der Geisterrennen hat sich das Chuenisbärgli von seiner abweisendsten Seite gezeigt und an den beiden Riesenslaloms 38 von insgesamt 129 Startenden abgeworfen. Dass der spektakuläre Zielhang den Athleten alles abverlangt, ist nichts Neues. Er ist steil und technisch äusserst anspruchsvoll. Dem jungen Norweger Lucas Braathen wurde er am Freitag und dem Amerikaner Tommy Ford am Samstag zum Verhängnis. Beide trugen schwere Verletzungen davon. Ford verlor dem Vernehmen nach kurzzeitig das Bewusstsein und musste mit einem Rega-Helikopter ins Inselspital überführt werden. Er erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und eine Beinverletzung. Braathens Knieverletzung wird wohl eine längere Rekonvaleszenz beanspruchen.
Der Sturz von Ford rief Erinnerungen an den gewaltigen Abflug seines Landsmannes Darren Ralves im Jahr 2004 hervor. Er kam damals zum Erstaunen aller mit dem Schrecken davon. Fahrer und Trainer sind sich allerdings einig, dass es nicht an der Präparation der Piste gelegen hat. Sie sei wie immer hervorragend und untadelig gewesen. Ist es nach den Erfahrungen der letzten beiden Rennen an der Zeit, sich zu überlegen, wie die Einfahrt in den Zielhang entschärft werden kann? Die verantwortlichen FIS-Funktionäre haben die Fahrer schliesslich nicht nur vor Viren, sondern auch vor schweren Sturzfolgen zu schützen.
RETO KOLLER