«Ich bin extrem stolz auf unser Team»
16.02.2021 Adelboden, SportCURLING Die Finalspiele der Schweizermeisterschaft am Freitag und Samstag wurden auf höchstem Niveau gespielt. Das Oberwalliser Team Stern musste sich erst in den Zusatzends geschlagen geben. Die Silbermedaille ist mehr als verdient. Nun kommt es ab Freitag zur erneuten Begegnung mit ...
CURLING Die Finalspiele der Schweizermeisterschaft am Freitag und Samstag wurden auf höchstem Niveau gespielt. Das Oberwalliser Team Stern musste sich erst in den Zusatzends geschlagen geben. Die Silbermedaille ist mehr als verdient. Nun kommt es ab Freitag zur erneuten Begegnung mit Aarau.
MICHAEL SCHINNERLING
Es ist Freitagabend, und die beiden Curlingteams Aarau und Oberwallis / Stern stehen sich im ersten Finalspiel gegenüber. Bei den Oberwalliserinnen zeigte die Leistungskurve nach oben. Aarau spielte bis anhin souverän und gewann jedes Spiel. Team Stern zeigte gegen Aarau immer eine gute Leistung, die leider nie mit einem Sieg belohnt wurde. Wie eng die Teams stärkemässig beisammen sind, zeigte das erste Finalspiel. Aarau konnte die Partie erst im Zusatzend mit 6:4 für sich entscheiden. Im zweiten Finalspiel am Samstagmorgen das gleiche Szenario: Erst im Zusatzend gewann Aarau mit 6:5. Damit hatte das Team aus 11 Spielen das Maximum von 22 Punkten erzielt und völlig zu Recht den Schweizermeistertitel erhalten.
Ab Freitag treffen die Kontrahenten erneut aufeinander: zu einem Best-of-Five an den WM-Trials in Biel. Der Sieger darf dann zur Weltmeisterschaft. Wo diese stattfinden wird und wann, ist bis dato noch offen.
Über die Woche gesteigert
«Die Woche war vor allem im Kopf sehr anstrengend wegen der Ups und Downs bei den Spielen», bilanziert die Adelbodnerin Céline Koller. Sie und ihre Kolleginnen hätten sich stets von Neuem motivieren, die vergangenen Spiele ausblenden und sich auf die neuen einstellen müssen. «Es war wichtig, dass wir von zu Hause aus unterstützt wurden. Wir bekamen viel Support, was uns sehr freute.» Auf dem Eis wollte das Team seine geballte Leistung abrufen. «Der Plan war, unser Niveau zu spielen und so den Abstand zu Aarau eng zu halten. Dazu braucht es höchste Konzentration, doch gleichzeitig darf die Lockerheit nicht verloren gehen», so Koller. Es gelang sehr gut, bei den Finalspielen mitzuhalten. «Wir haben uns über die Woche gesteigert. Bei den letzten drei Spielen zeigten wir dies eindrücklich.»
Nun können die Vize-Meisterinnen nur kurz durchschnaufen, bis sie sich ans Eis in Biel gewöhnen müssen. «Wir sind topmotiviert für die Trials und hoffen natürlich, ab Freitag wieder so viel Unterstützung zu erhalten wie bisher.»
«Das kann man nicht genug rühmen»
«Eine Silbermedaille ist nach dieser komplizierten Woche ein grosser Erfolg», findet Romuald Rothenfluh, Präsident des CC Oberwallis. «Gegen Aarau haben wir das Auftaktspiel sehr unglücklich verloren. Dabei hatten die ‹Sterne› den Gewinnerstein förmlich auf dem Tablett.» Nach etlichen Niederlagen gegen Team Stern sei Aarau in den sogenannten Flow gekommen – ganz so wie Team Stern im Vorjahr. «Sie kämpften sich unter sehr hoher Belastung in die Finalspiele, das muss man auch handhaben. Das kann man nicht genügend rühmen.»
Der Präsident sieht eine positive Entwicklung bei den Curlerinnen. «Ihr grosses Potenzial sah man bei den Finalspielen. Die vier verloren unglücklich in den Zusatzends. Ich bin extrem stolz auf unser Team.»