«Wir haben uns selbst geschlagen»
23.02.2021 Adelboden, SportCURLING Drei Partien spielte das Oberwalliser Team Stern bei den WM-Trials am Wochenende gegen Aarau. Das Niveau war gut – doch am Ende reichte es nicht.
MICHAEL SCHINNERLING
Wer am Wochenende die WM-Trials in Biel verfolgte, traute seinen Augen nicht. Was das Team ...
CURLING Drei Partien spielte das Oberwalliser Team Stern bei den WM-Trials am Wochenende gegen Aarau. Das Niveau war gut – doch am Ende reichte es nicht.
MICHAEL SCHINNERLING
Wer am Wochenende die WM-Trials in Biel verfolgte, traute seinen Augen nicht. Was das Team Stern / Oberwallis dort zeigte, war nicht das Curling, das die Frauen sonst spielen. «Im ersten Spiel haben wir einen völlig verschlafenen Start gehabt, der uns mit den gestohlenen Steinen früh in einen grossen Rückstand brachte», beginnt Céline Koller zu erzählen. Gemeinsam mit Lisa Gisler, Elena Stern und Briar Hürlimann kämpften die «Sterne» um das WM-Ticket. «Wir drehten dann auf und konnten ein paar Punkte machen. Das reichte allerdings gegen so ein Spitzenteam nicht», so Kollers Fazit. Nur kurz gab es in den nächsten beiden Spielen Hoffnung. In Spiel zwei und drei war es dann viel enger. Die Oberwalliserinnen kämpften und gaben alles, doch die Aarauerinnen spielten souverän – und hatten letztlich bessere Steinplatzierungen. «Ihre Keyshots kamen präziser und öfter als bei uns. Bei uns kamen diese in den wichtigen Momenten leider nicht. Wir wollten, konnten das Spiel wegen solcher Fehler aber nicht offenhalten», befand Koller.
«Uns wurde durch Corona eine ganze Saison genommen. Wir sind ein Team, das zu Beginn immer etwas Mühe hat, dann allerdings von Wettkampf zu Wettkampf besser wird», erklärt die Adelbodnerin. Diese vielen Spiele hätten gefehlt. «Wir sind jung, noch nicht so erfahren und wir konnten unsere Leistung nicht abrufen. Das Team Aarau ist routinierter und schon älter, das ist sein Vorteil.»
Insgesamt sind die Oberwalliserinnen enttäuscht vom Wochenende. «Wir haben uns selbst geschlagen. Es hätte mehr dringelegen, das regt uns auf.»
Der Fokus liegt nun auf den Elite Mixed Doubles, den WM-Trials Anfang März in Biel. «Wir wollen noch weiter trainieren und im April nach Kanada fahren», so der Ausblick von Céline Koller. Im April sind dort zwei Grand Slams geplant. «Danke an alle, die uns geschrieben und die Daumen gedrückt haben», richtet sich Koller an ihre Fans. «Das war unwahrscheinlich schön für uns.»
Schade für den Breitensport
Tom Seger, der Geschäftsführer von Swisscurling, ist zwar zufrieden, dass die Turniere am Wochenende gespielt werden konnten. Er bedauert aber, dass momentan nicht alle Curler ihrem Sport nachgehen können. «Wir würden im Breitensport gern mehr machen, dies liegt momentan aber leider nicht drin.» Und was sagt Seger zum Duell Oberwallis / Aarau? «Bei den WM-Trials haben wir Weltklassecurling gesehen. Alle drei Spiele waren sehr eng. Das Team Aarau gewann souverän, auch das Team Stern spielte klasse, konnte aber nicht die ‹Big Points› wie im letzten Jahr verbuchen.» Je zwei starke Teams bei den Frauen und Männern am Start zu haben, sei für die Schweiz sehr erfreulich und fördere auch in Zukunft den Wettbewerb.