Viel wurde im letzten Winter über lange Schlangen in Skigebieten geschrieben. Doch bei diesem Schnappschuss von Vera Künzi (siehe unten) ist etwas anderes gemeint. Um den neugierigen Blicken der Fotografin zu entwischen, muss dieses Reptil – vermutlich eine Aspisviper – ein Schneefeld im ...
Viel wurde im letzten Winter über lange Schlangen in Skigebieten geschrieben. Doch bei diesem Schnappschuss von Vera Künzi (siehe unten) ist etwas anderes gemeint. Um den neugierigen Blicken der Fotografin zu entwischen, muss dieses Reptil – vermutlich eine Aspisviper – ein Schneefeld im Kandersteger Oeschiwald überqueren.
Dass man die wechselwarmen Tiere bereits früh im Jahr antrifft, ist keineswegs selten. Nach der Winterruhe sind sie begierig nach Wärme, und so zieht es sie an die Sonne – selbst wenn noch Schnee liegt. Gerade bei Aspisvipern ist das Wärmebedürfnis derart ausgeprägt, dass sie ihr Ruhelager sogar an milden Wintertagen verlassen, um ein paar Sonnenstrahlen einzufangen. Möglicherweise ist das auch ein Grund dafür, warum im Berggebiet viele Exemplare eine vergleichsweise dunkle Färbung aufweisen: Schwarz wärmt sich schneller auf.
Der Zeitraum zwischen April und Mai ist ideal, um die Tiere in freier Wildbahn zu beobachten. Die Vegetation ist noch nicht so üppig, und weil es teilweise noch kühl ist, sind die Kriechtiere weniger flink. Ausserdem sind vor allem die Männchen abgelenkt, denn nun beginnt für Aspisvipern und Kreuzottern die Paarungszeit. Wer Glück hat, kann sogar zwei Rivalen beim sogenannten Kommentkampf beobachten. Bei diesem Kräftemessen umschlingen sich die Tiere minutenlang und versuchen, einander gegenseitig zu Boden zu drücken. Stören sollte man die Kontrahenten besser nicht – auch zum eigenen Schutz. Die beiden genannten Arten gehören zu den Giftschlangen; ihr Biss kann im ungünstigen Fall zum Tode führen.
REDAKTION