Vom Junior zum Juniorentrainer
01.04.2021 SportSein Vater war eigentlich dagegen, trotzdem streifte sich Daniel von Känel einst das Trikot des FC Reichenbach über. Mittlerweile ist er dem Verein seit mehr als 30 Jahren treu und setzt sich als Trainer und J+S-Coach für den Nachwuchs ein. Er findet, es sei höchste Zeit, dass die ...
Sein Vater war eigentlich dagegen, trotzdem streifte sich Daniel von Känel einst das Trikot des FC Reichenbach über. Mittlerweile ist er dem Verein seit mehr als 30 Jahren treu und setzt sich als Trainer und J+S-Coach für den Nachwuchs ein. Er findet, es sei höchste Zeit, dass die Junioren wieder spielen dürfen.
MICHAEL MAURER
Seit den frühen 80er-Jahren ist Daniel von Känel mit Herzblut Teil des FC Reichenbach. Es hätte jedoch auch anders kommen können. Zwar ging er als Kind die Matches auf dem Gand in Kien schauen und spielte schon damals an Plauschturnieren gerne Fussball. Doch sein Vater wehrte sich seinerzeit gegen die fussballerischen Ambitionen seines Sohnes. Es war schliesslich die Mutter, die Daniel von Känel in der neunten Klasse zum Fussballspielen ermunterte.
Vom Rasen an den Spielfeldrand
Er, der früher auch Mitglied des Turnvereins war, spielte fortan in verschiedenen Mannschaften des FC Reichenbach mit, zuletzt bei den Senioren. Im Alter von etwa 50 Jahren verliess der sportlich vielseitige Reichenbacher das Spielfeld. Dem Ball ist er deswegen aber nicht untreu geworden: Seit ungefähr zehn Jahren trainiert der Familienvater nun den Fussballnachwuchs des Vereins.
Angefangen hatte es damit, dass er bei den damaligen «Kids-Kursen» als Ersatz einsprang oder auch mal die Jungkicker an einen Match begleitete. Kontinuierlich baute er seine Trainertätigkeit aus und eignete sich das dafür notwendige Rüstzeug bis hin zum Trainer-C-Diplom an. Aktuell coacht das umtriebige FC-Mitglied mit seinem Assistenztrainer Fabrizio Schärz die D-Junioren, also die Jungfussballer im Alter von elf bis zwölf Jahren.
Des Weiteren amtet Daniel von Känel im Vorstand und als Jugend+Sport-Coach. In dieser Funktion obliegen ihm verschiedene administrative Aufgaben, gerade auch die Abrechnung von J+S-Geldern. 90 Prozent dieser Beiträge werden beim FC Reichenbach gleich an die Trainer weitergegeben. «Das ist auch eine Wertschätzung», freut sich J+S-Coach von Känel über diese Förderung des Juniorenfussballs. Selbstverständlich setzt er sich auch dafür ein, dass die Reichenbacher Trainer das J+S-Kursangebot nutzen. Nicht zuletzt sieht sich Daniel von Känel als Bindeglied zwischen Trainern und Eltern.
Freundschaften fürs Leben
Seine spürbare Motivation zugunsten des Nachwuchses fusst auf seinen eigenen Erfahrungen und beschränkt sich nicht nur aufs Sportliche. «Das Schöne ist, dass man intensiv mit ihnen zusammenarbeiten kann», rühmt der Coach mit Blick auf die Entwicklungsmöglichkeiten der Junioren. Entsprechend freut es ihn, wenn er bei seinen Schützlingen Fortschritte sieht. Wichtig sei auch der soziale Aspekt: «Es entstanden Freundschaften fürs Leben», erinnert er sich an seine eigene Jugendzeit auf dem Fussballplatz zurück. Für den sportinteressierten Reichenbacher ist das Anreiz genug, Kinder in ihrer Freizeit auf dem Spielfeld zusammenzubringen.
Der Ausnahmezustand wurde fast normal
Bekanntlich war das Zusammenkommen auf dem Rasen auch für die Jungkicker in den letzten Monaten nicht immer möglich. Von dieser Situation blieb auch Daniel von Känel, der neben dem Fussball noch dem Ski- und Velofahren frönt, nicht verschont. Es ging ihm wie vielen anderen: Der Ausnahmezustand entwickelte sich schleichend zu einer Art Normalzustand. «Auf einmal hat man sich beinahe daran gewöhnt, dass nichts mehr geht», erklärt der Juniorentrainer. Doch die Frage von Kindern, wann man denn endlich wieder spielen könne, blieb nicht aus. Umso glücklicher ist von Känel nun, dass im Junorenfussball mit den neuesten Lockerungen der Covid 19-Massnahmen einiges möglich wurde. Das Trainerteam hat Freude daran, die Mannschaft wieder auf dem Platz zu sehen und mit ihr zu arbeiten. Über die Leistungsentwicklung nach den zwischenzeitig unterbrochenen Trainings macht sich das Trainergespann keine allzu grosse Sorgen: «Die Kinder holen das bald wieder auf», meinen sie. Trotzdem sei das Training nun dringend nötig. «Es ist höchste Zeit, dass man wieder Fussball spielen kann.»
«Kinder und Jugendliche haben coole Trainings»
Nicht zuletzt ist der wieder aufgenommene Fussballbetrieb auch für die Sicherung des fussballerischen Nachwuchses von Bedeutung. In seiner engen Zusammenarbeit mit dem Junioren-Obmann Daniel Fritschi ist Daniel von Känel beim FC Reichenbach für die Attraktivität des Jugendfussballangebots mitverantwortlich. Nach rund 40-jähriger Mitgliedschaft weiss er natürlich um die Vorzüge seines Vereins: «Der Teamspirit wird grossgeschrieben; die Kinder und Jugendlichen haben coole Trainings und lernen laufend dazu.» Selbstverständlich seien beim FC Reichenbach Kinder jeden Alters, auch zum Schnuppern, herzlich willkommen. Und wer weiss: Vielleicht werden auch sie einmal die Leidenschaft der «Grün-Schwarz-Weissen» über Jahrzehnte teilen.