ALFRED BRÜGGER, KRATTIGEN
28.05.2021 Krattigen, NachrufAlfred erblickte am 5. Juli 1935 als drittes Kind der Eltern Rosina und Gottfried Brügger-von Känel im Chloster in Krattigen das Licht der Welt. Während seiner Schulzeit mussten er und seine Geschwister Hans und Margrit oft in der Landwirtschaft und in der Werkstatt helfen. Im Jahr 1956 ...
Alfred erblickte am 5. Juli 1935 als drittes Kind der Eltern Rosina und Gottfried Brügger-von Känel im Chloster in Krattigen das Licht der Welt. Während seiner Schulzeit mussten er und seine Geschwister Hans und Margrit oft in der Landwirtschaft und in der Werkstatt helfen. Im Jahr 1956 erhielt Alfred das Fähigkeitszeugnis für seinen erlernten Beruf, Schmied, welchen er bis zuletzt mit grossem Engagement ausübte.
Seinen Militärdienst leistete er in den Genietruppen als Motorfahrer. Bevor die Strassen geteert waren, fuhr er für den Staat mit Landrover und Unimog Salz und Splitter aus. Zudem baute er eine Splitterabsaugmaschine und einen Eisaufreisser und war damit sehr erfolgreich. Bei der Feuerwehr war er Motorspritzenmaschinist.
1963 heiratete er Annarösli Kummer. Den beiden wurden drei Kinder geschenkt. Von seinem Vater Gottfried übernahm er die Schmiede und eine kleine Landwirtschaft. Er reparierte die Maschinen der Bauern, erstellte in vielen Häusern die Sanitärinstallationen und führte auch für die Gemeinde Schlosserei- und Schmiedearbeiten aus. Seine Schmiedewerke zieren noch heute viele Häuser als Hausname, Nummer oder Fenstergitter.
Als Brunnenmeister der Kaltenbrunnen-Wassergenossenschaft hatte er das Talent, Wasserquellen zu finden und erstellte über die Jahre viele Fassungen. Auch half er beim Aufbau der Wasserversorgung Krattigen mit. Von 1973 bis 1979 arbeitete Alfred bei Bieri Pumpen in Münsingen. Dort reparierte er Pumpen und war für die richtig schwierigen Fälle zuständig. Anschliessend konzentrierte er sich wieder auf die Schmiede mit ihren vielfältigen Arbeiten.
Während neun Jahren übernahm Alfred mit seiner Frau Annarösli die Hauswartung des Mehrzweckgebäudes Krattigen. Nebenbei baute er für den Eigengebrauch einen eigenen Transporter Marke Brügger, genannt «Annamobil». Später baute er für einen Kunden einen weiteren Transporter, «Gischesli».
Alfred kümmerte sich mit Hingabe um seine Kuh, seine Ziegen und seine geliebten Esel. Ambitioniert bastelte er an Modellhelikoptern. Die Technik interessierte ihn beinahe mehr als das Fliegen selbst. Als Sohn Fred als Chauffeur mit einem LKW ins Ausland fuhr, freute sich Alfred riesig, mitfahren zu dürfen. So kam er nach England, Belgien, Frankreich und bis nach Sizilien.
1996 übergab er die Schmiede an seinen Sohn Fred. Alfred half mit, die neue Schmiede zu bauen und die Wohnungen zu renovieren. Auch als Pensionär arbeitete er wie gewohnt weiter. Viel Freude bereiteten ihm seine sechs Grosskinder, deren beruflichen Werdegang er mit grossem Interesse verfolgte.
Die zunehmenden gesundheitlichen Beschwerden wurden ignoriert, zu viele Pläne und Ideen hatte Alfred noch im Kopf. Mit eisernem Willen versuchte er diese bis zuletzt umzusetzen. Am 9. März 2021 erlag er schliesslich zu Hause wohlumsorgt von seiner Frau Annarösli und der Spitex seinem Krebsleiden und fand die wohlverdiente Ruhe.