«Und wir machen einen auf Gallier!»

Die Gemeinde hat diesen Entscheid getroffen, ohne mit den Lehrpersonen Rücksprache zu nehmen. Es wurden lediglich die Standortleitungen angefragt. Ich war als Standortleiterin der Oberstufenschule Dorf klar für die Tests. Mich hat auch niemand gefragt, ob ich hinter einem anderslautenden Entscheid stehen würde.
In unserem Schulhaus hatten wir auch keine Gelegenheit, dies vor dem Entscheid durch die Gemeinde im Kollegium zu besprechen. Somit ist diese Anfrage gerade mal an fünf (!) Standortleitungen gelangt. In meinen Augen ist die Argumentation «es gab unterschiedliche Meinungen» einer Demokratie nicht würdig, führen doch Mehrheitsbeschlüsse zu einem Entscheid oder einer Stellungnahme, nicht «unterschiedliche Meinungen».
Es wurde in der Presse mehrfach mit der Unruhe argumentiert, die die Tests in der Schule auslösen würden. Ich kann nicht akzeptieren, wenn angebliche soziale Rücksichten moniert werden (SchülerInnen könnten gemobbt werden), der Entscheid aber ein klar politischer ist. Aus unserer Schule jedenfalls stammt diese Argumentation nicht.
Unsere Jugendlichen (und wir) tragen seit Monaten klaglos jeden Tag Masken. Es gibt sehr wenige, die darüber Unmut zeigen, da Maskentragen mittlerweile eine breite Akzeptanz geniesst. Ich möchte an dieser Stelle allen unseren Schülerinnen und Schülern ein grosses Kompliment aussprechen! Während der ganzen Saison wurden die Masken auch im Dorfzentrum getragen, aus Solidarität mit dem Tourismus. U.a. dank dieser Massnahme durften Skigebiete offen bleiben ... wofür wir alle dankbar waren. Nun wäre mal unsere Solidarität mit dem Kanton gefragt, indem wir bei den geplanten Tests mitmachen würden – und wir machen einen auf Gallier! Da bleibt zumindest mir wirklich nur fassungsloses Kopfschütteln!

REGULA GRUNDER, ADELBODEN