REPLIK AUF DEN LESERBRIEF VON KURT ZIMMERMANN,«FRUTIGLÄNDER» VOM LETZTEN FREITAG
11.05.2021 LeserbriefWer nichts macht, für den wird es immer teurer
Erfreulich, dass der Klimawandel und die Erderwärmung durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen auch von ehemaligen Ölhändlern wie Kurt Zimmermann anerkannt wird. Ob es aber von der breiten Bevölkerung im Frutigland ...
Wer nichts macht, für den wird es immer teurer
Erfreulich, dass der Klimawandel und die Erderwärmung durch das Verbrennen von fossilen Brennstoffen auch von ehemaligen Ölhändlern wie Kurt Zimmermann anerkannt wird. Ob es aber von der breiten Bevölkerung im Frutigland auch so gesehen wird, ist nicht sicher, wurde doch das kantonale Energiegesetz gerade hier im Tal sehr deutlich abgelehnt. Vor 30 Jahren wurden diese Themen an den Energietagen, die zwischen 1990 und 1998 alle zwei Jahre in Frutigen stattfanden, bereits ausgiebig behandelt. Es wurden Lösungen aufgezeigt und finanzielle Förderungen unter dem Patronat von SVP-Bundesrat Adolf Ogi gestartet. Anlagen, die damals gefördert und gebaut wurden, produzieren heute gratis Warmwasser, Heizenergie und Elektrizität. Unternehmer, die damals als Aussteller neue Geräte und Lösungen für umweltfreundliches und energiesparendes Bauen mit besserer Isolation und neuer Steuerungstechnik zeigten, sind heute erfolgreich dabei, die Energiewende zu gestalten, Arbeitsplätze zu schaffen und die Welt für unsere Kinder sauber zu halten.
In 30 Jahren haben sich viele Bürger Innen aus Eigeninitiative, freiwillig und mit Verantwortungsbewusstsein und grossem finanziellem Einsatz den neuen Aufgaben gestellt. Wasserkraftwerke, Biogasanlagen, Fernwärmeheizungen, Solaranlagen und vieles mehr wurden mit grossem Pioniergeist entwickelt und gebaut. Jetzt, wo einige immer noch nicht realisieren, dass das neue Gesetz unser Überleben zu sichern versucht, sind es immer noch die gleichen Kreise, die jetzt auch noch das Gesetz bekämpfen wollen, weil sie selber jahrelang nichts gemacht haben.
Ja, es braucht leider Vorschriften und Verbote und es braucht Lenkungsabgaben, weil Veränderungen nur über den Geldbeutel erfolgreich durchgeführt werden können. Wer vor 30 Jahren gehandelt hat, kann seine Erfahrungen weitergeben und zum Handeln animieren. Wer hingegen nichts machen will, für den wird es jedes Jahr nur noch teurer, weil weitere Verschärfungen folgen müssen, damit das Leben im Tal bei auftauendem Permafrost und vermehrten Elementarereignissen sicher bleibt. Die Zahlenspielereien der Gegner sind reine Angstmacherei und entspringen SVP-Argumentationslektüren, die einfach von allen Gegnern nachgeplaudert werden. Dieses Gesetz ist endlich ein Weg in die richtige Richtung und braucht an der Urne ein überzeugendes Ja.
RUDOLF JUNGEN, FRUTIGEN