Den Ball am Fuss, die Zahlen im Kopf
08.06.2021 Reichenbach, Kiental, SportMarkus Berger blickt auf 20 Jahre Mitgliedschaft beim FC Reichenbach zurück. Als Finanzchef weiss er genau, wie der Klub die Corona-Krise bisher gemeistert hat.
MICHAEL MAURER
«Es ist etwas, das man zurückgeben kann», begründet Markus Berger sein ehrenamtliches ...
Markus Berger blickt auf 20 Jahre Mitgliedschaft beim FC Reichenbach zurück. Als Finanzchef weiss er genau, wie der Klub die Corona-Krise bisher gemeistert hat.
MICHAEL MAURER
«Es ist etwas, das man zurückgeben kann», begründet Markus Berger sein ehrenamtliches Engagement als Finanzverantwortlicher bei den Reichenbacher Kickern. Seit rund fünf Jahren kümmert er sich darum, dass die Resultate auch neben dem Spielfeld stimmen – namentlich in der Buchhaltung. Doch seine Verbundenheit mit dem Klub reicht viel weiter zurück und fand ihren Anfang wenig überraschend auf dem Rasen.
Einstieg in der fünften Liga
«Ich spielte immer gerne Fussball», erinnert sich das Vorstandsmitglied an seine Kindheit und Jugendzeit zurück. Aufgewachsen in Aeschi, drückte er gemeinsam mit weiteren langjährigen Klubmitgliedern wie etwa dem Sportchef Christian Kallen die Schulbank. Im Gegensatz zu ihnen spielte er jedoch nie in den Juniorenmannschaften. Erst zu Beginn seiner Lehrzeit entschied sich Markus Berger für die «grünschwarz-weissen» Kicker und trat dem Fünftligateam bei. Mittlerweile gehört der Mittdreissiger der Seniorenmannschaft an. Dabei schätzt er insbesondere die Trainingseinheiten und das gesellige Beisammensein nach dem Sport. Der Bürolist, der im Fussball auch einen Ausgleich zu seiner Arbeit sieht, bedauert denn auch, dass der Trainingsbetrieb und die geselligen Aktivitäten letztes Jahr erheblich eingeschränkt waren.
Wichtige Funktion neben dem Platz
Was jedoch uneingeschränkt weiterlief, waren Bergers Aufgaben als Vorstandsmitglied. Beispielsweise stellt er, der bei einem Treuhandbüro lernte, die Rechnungen an Mitglieder und Sponsoren aus. Ausserdem sorgt er für die zeitgerechte Begleichung der Ausgaben. Auf den Abschluss des Vereinsjahrs hin ermittelt der Frutiger den finanziellen Erfolg der Reichenbacher Fussballer. Die Jahresrechnung wird schliesslich gemeinsam mit dem Budget von der Vereinsversammlung abgesegnet. Weitere Tätigkeiten umfassen das Liquiditätsmanagement und das Finanzcontrolling von Anlässen, wie beispielsweise dem Kien-Cup.
Vergleichsweise komfortabel
Gerade in Sachen Anlässe erlebte Markus Berger während der vergangenen Monate Ungewöhnliches. Der Lottomatch, das Hallenturnier und weitere für den Geldfluss wichtige Veranstaltungen konnten nicht stattfinden. «Das hat uns schon etwas getroffen», analysiert der Finanzchef, sieht «seinen» Verein aber dennoch in einer verhältnismässig komfortablen Lage. Besonders dankbar ist er den Sponsoren, die dem Verein die Treue halten, auch sorgen die Mitgliederbeiträge für stabile Erträge. Zudem hatte der 2019 ausgetragene Sponsorenlauf ein Liquiditätspolster ergeben.
Vorfreude auf die Vereinsanlässe
Die Vereinsveranstaltungen fehlen dem polysportiven «Finanzmenschen» jedoch nicht nur in der Erfolgsrechnung. «Es hat das ganze Vereinsleben über den Haufen geworfen», bringt er den sozialen Aspekt ein. Das gesellige Vereinsmitglied gibt zu bedenken, dass man die Mitglieder ausserhalb des Trainings nicht mehr sah, beliebte Fussballpartien wegfielen und somit nicht mehr vom Spielfeldrand aus mitgefiebert werden konnte. Deswegen blieb Berger aber nicht etwa untätig. «Das Sportliche konnte ich noch etwas kompensieren», erklärt er. Er ging – auch als Ersatz für die Fussballtrainings – häufig abends laufen oder Rennvelo fahren. Selbstverständlich verfolgte der YB-Fan auch die Spiele des Berner Klubs, aufgrund der Pandemie nur eben im Fernsehen.
Mit den fortschreitenden Lockerungen der Corona-Schutzmassnahmen dürften Vereinsanlässe für den FC Reichenbach wieder in Sichtweite kommen – ganz zum Gefallen von Markus Berger: «Ich freue mich wirklich darauf.»

