SERIE, TEIL 3 Die nicht einheimischen Knöterich-Arten zählen zu den aggressivsten invasiven Gewächsen Europas und verursachen vor allem entlang von Bächen grosse Schäden. Die Bekämpfung ist auch für Profis eine echte Herausforderung.
KATHARINA WITTWER
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SERIE, TEIL 3 Die nicht einheimischen Knöterich-Arten zählen zu den aggressivsten invasiven Gewächsen Europas und verursachen vor allem entlang von Bächen grosse Schäden. Die Bekämpfung ist auch für Profis eine echte Herausforderung.
KATHARINA WITTWER
In England wurde der Japanische Staudenknöterich ab 1825 als Zierpflanze, Viehfutter und Böschungsbefestigung angepflanzt, der ähnlich aussehende Sachalin-Knöterich 40 Jahre später.
Längst haben sich die beiden Arten, und auch eine Kreuzung davon, in Europa stark ausgebreitet. Am «bekanntesten» ist der Japanische Staudenknöterich (Reynoutria japonica). Er wird bis zu drei Meter hoch, bildet grosse, dichte Bestände, verdrängt einheimische Pflanzen und nimmt ihnen den natürlichen Lebensraum. Er verbreitet sich hauptsächlich durch Wurzelausläufer, Pflanzenund Wurzelbruchstücke – und sind sie noch so klein. Die Wurzeln, die in einem Jahr bis zu einem Meter wachsen, dringen in kleinste Ritzen von Mauern und Asphalt ein und sprengen dieses Material problemlos. Die zu schützenden Bauten oder Infrastrukturen werden instabil. Die oberirdischen Teile sterben im Winter ab und hinterlassen kahle Böschungen, die dann der Erosion ausgesetzt sind. An verschiedenen Orten wurde diese Gefahr schon beobachtet.
Bekämpfung ist schier unmöglich
Durch mehrmaliges Mähen (bis zu acht Mal) pro Jahr kann der Staudenknöterich langfristig geschwächt, aber nicht beseitigt werden. Alle Pflanzenteile müssen verbrannt oder direkt in eine Kompostieranlage gebracht werden. Ausgraben ist fast unmöglich, da die Wurzeln bis zu drei Meter tief in den Boden reichen. Eine fachmännische Bekämpfung mit Totalherbiziden ist in Anbetracht des Gewässerschutzes nicht empfehlenswert. Herbizide müssten mehrere Jahre hintereinander angewendet werden, was entlang von Gewässern, auf Strassen, Wegen, Plätzen und Böschungen verboten ist.
Siehe auch «Frutigländer» vom 18. Juni 2021. Mehr zu invasiven Neophyten finden Sie in der Web-Link-Übersicht unter www.frutiglaender.ch.